Aadhaar: Über eine Milliarde Personendaten gestohlen

Aadhaar: Über eine Milliarde Personendaten gestohlenIm mit 1,35 Milliarden Einwohnern nach China bevölkerungsreichsten Land der Welt Indien untersuchen die Behörden den mutmaßlichen Diebstahl von Daten zu den mehr als eine Milliarde Nutzern des Biometrieprojekts Aadhaar.

Der Grund: Die Zeitung  The Tribune hatte berichtet, dass Unbekannte für 500 Rupien (6,50 Euro) beliebige persönliche Informationen zu über einer Milliarde Menschen aus der gigantischen Datenbank weitergeben.

In der Datenbank des Projektes Aadhaar werden persönliche Daten von allen Bürgern Indiens gesammelt, die sich damit zum Beispiel für staatliche Unterstützungen anmelden sollen. Die zuständige Unique Identification Authority of India (UIDAI) prüfe das jetzt nach, versicherte aber, dass die zur Identifikation wichtigsten biometrischen Daten angeblich nicht betroffen seien, die man aber zum Beispiel zur Eröffnung eines Kontos braucht, schreibt The Hindustan Times.

Der gigantische Datenklau wäre ein weiterer Rückschlag für das Prestigeprojekt der indischen Regierung. Aadhaar sollte im Kampf gegen Korruption helfen, und zu Beginn war die Teilnahme auch noch freiwillig.

In letzter Zeit wurde ein Eintrag in der Datenbank aber in immer mehr Bereichen verpflichtend, zum Beispiel zur Abgabe der Steuererklärung oder selbst für Einkäufe im Wert von mehr als umgerechnet 670 Euro.

Wegen dieser Entwicklung hatte Indiens höchstes Gericht im letzten Jahr seine Einschätzung der Privatsphäre korrigiert. Der Supreme Court widersprach dabei dem Argument der Regierung, für Aadhaar müsse das Recht auf Privatsphäre einer „kleinen Elite“ hinter dem Recht der Masse der Bevölkerungauf ein würdevolles Leben in einem sich noch entwickelnden Land zurückstehen.

Wegen dieser Fehlschläge wird die Kritik an dem Projekt immer lauter, und für die Kommunistischen Partei Indiens beweist der neuerliche Skandal nur, wie unsicher die geplante Verpflichtung wäre, Aadhaar-Daten mit den Bankdaten der Menschen zu verbinden.

Der CEO des IT-Sicherheitsunternehmens Lucideus Tech, beschwichtigt Kritiker, die nun zugänglichen Daten seien nur von geringem Wert für Angreifer – könnten aber besser abgesichert werden. Es würden ja sogar die Minister ihre Aadhaar-Karte immer wieder offen sichtbar zeigen und darauf stünden genau die Informationen, die jetzt offenbar gestohlen wurden – so geheim seien die Daten also gar nicht.

China ist mit solchen Projekten schon viel weiter und hat aus einer ähnlichen Datenbank inzwischen ein persönliches Scoring-System gebaut. Wer da eine schlechte Bewertung hat, kriegt dann keine Wohnung, keinen Job und keinen Kredit mehr und kann sich eigentlich gleich umbringen, wenn das System demnächst im Regelbetrieb läuft.

Insgesamt leben aktuell 7,6 Milliarden Menschen auf unserem Planeten Erde – da müssen noch ein paar Festplatten angeschafft werden…


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