Originaltitel: Toy Story 4
USA | 2019 | 100 Min. | FSK: ab 0
Animation, Komödie, Abenteuer
Josh Cooley
Stephany Folsom, Andrew Stanton
Synchronisation: Tom Hanks / Michael Herbig, Tim Allen / Walter von Hauff, Annie Potts / Alexandra Ludwig u.a.
15.08.19
DVD/Blu-Ray VÖ: 22.12.19
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Worum geht's?
Woody und seine Spielzeugclique haben in Bonnie eine liebevolle neue Besitzerin gefunden. Als Bonnie im Kindergarten keinen Anschluss findet, hilft Woody ihr dabei, aus Müll einen neuen Gefährten zu bauen: Forky. Forky erwacht zum Leben, sieht sich aber nicht als Spielzeug und sorgt auf einem Familienausflug für diverse Schwierigkeiten.
Wie ist der Film?
„ Toy Story" (1995), „ Toy Story 2" (1999) und „ Toy Story 3 " (2010) bilden eine der besten Trilogien der Kinogeschichte, die sich mit jedem Teil zu steigern wusste und einen perfekten Abschluss fand. Selbst bei den verantwortlichen Pixar Animation Studios galt ein weiterer Teil lange als ausgeschlossen, und das zu Recht. Andrew Stanton, Co-Autor aller „Toy Story"-Filme, soll jedoch heimlich an der Arbeit an Teil 4 begonnen haben, als Teil 3 gerade erst herauskam. Nach und nach soll er seine Teammitglieder davon überzeugt haben, dass zumindest Woodys Geschichte noch nicht auserzählt sei - eine Schnapsidee, die Pixars übermächtigem Mutterkonzern Disney gefiel, da Fortsetzungen schnelles, sicheres Geld bedeuten.
Die Rückkehr der zentralen Nebenfigur Bo Peep, die in „Toy Story 3" fehlte, birgt eine gewisse Rechtfertigung für eine weitere Spielzeuggeschichte, doch nur mit gutem Willen. Im Zuge dessen schreibt sich „Toy Story 4" den Feminismus auf die Fahne und ist - neben Woodys Sinnsuche - den starken, selbstbestimmten Frauen gewidmet, was im Kontext der Reihe leider etwas forciert wirkt. Dann lieber nochmal „ Merida - Legende der Highlands " gucken.
Der in Deutschland verwendete Filmtitel verzichtet auf die ‚4' und liest sich wie ein Spin-off mit neuen Hauptfiguren (siehe „ Rogue One: A Star Wars Story "), was das Plakatmotiv ebenfalls suggeriert. Das wäre ein annehmbarer Kompromiss gewesen, um die tadellose Trilogie nicht zu beschmutzen. Allerdings knüpft „A Toy Story" direkt an die drei Vorgänger an und wird somit zum überflüssigen Nachklapp, wie befürchtet. Das groß angepriesene Plüsch-Duo Ducky und Bunny entpuppt sich als Beiwerk für ein paar Gags, stattdessen begeben sich Woody und Buzz schon wieder auf Rettungsaktionen.
Natürlich arbeiten bei Pixar weiterhin Profis, die starke Bilder, reichlich Witz und rührende Momente zu generieren wissen. Für sich alleinstehend bildet „A Toy Story" ein schönes Abenteuer über die Frage, welche Aufgabe dem eigenen Leben Sinn verleiht. Doch im Vergleich mit „Toy Story 3" geht Teil 4 unter. Nebenbei bemerkt stellt sich mittlerweile die Frage, ob ein Film auch zu gut animiert sein kann: „A Toy Story" erreicht stellenweise einen erschreckenden Fotorealismus; detailverliebte Lichtreflexionen sind derart präsent, dass sie schier von der Handlung ablenken. Der erneute technische Quantensprung ist ein Grund mehr, alte Figuren ruhen zu lassen. Neben „Cars 3" & Co unterstreicht „A Toy Story - alles hört auf kein Kommando", dass Pixar sich in den letzten Jahren zu stark auf Fortsetzungen konzentrierte, statt auf magische neue Ideen.