A hurricane: Spirit and Sin

Seelentherapie mit meinem kindlichen Spiegelbild


Alanis Morissette - That I would be good


A hurricane: Spirit and Sin
Weihnachten ist nun schon wieder vorbei.
Jedes Jahr trällert uns der Song "Make Someone happy" in der Coca Cola Werbung entgegen. Aber haben wir alle überhaupt einmal richtig zugehört? "Make just one happy." Machen wir unsere Mitmenschen um uns herum glücklich, und was ist verdammt nochmal überhaupt mit uns? Viel wichtiger ist doch, das WIR glücklich sind, oder?
Nach Hin- und Her Überlegung wollte ich unbedingt über dieses Thema schreiben. Warum eigentlich? Wahrscheinlich als eine Art Selbsttherapie. Viel zu lange habe ich mir immer wieder diese Frage gestellt. Viel zu oft musste ich herunterschlucken. Vielleicht finde ich auch auf diesem Weg Gleichgesinnte, mit denen ich meinen Frust und Gedanken teilen kann und eventuell einiges verarbeiten.
Natürlich möchte und werde ich hier Niemanden an den Pranger stellen. Meine Eltern haben für ihre Verhältnisse das Beste für mich getan und ich bin ihnen für Vieles sehr dankbar. Sie haben mich zu dem Menschen gemacht, der ich bin, mit all meinen guten und all meinen schlechten Eigenschaften. Dennoch frage ich mich manchmal woher wohl meine Unsicherheit, Unzufriedenheit und Unmut gegenüber dieser Welt wohl herrührt?
Versteht mich bitte nicht falsch, ich hatte keine durchweg schlechte Kindheit genossen. Und im Vergleich zu armen, kranken oder Not leidenden Kindern in anderen Ländern, sollte ich meine Kindheit wohl wie im Märchen empfunden haben. Ich litt keinen Hunger, hatte genug Anziehsachen (wenn auch größten Teils die meiner Schwester) und war ein gesundes Mädchen. Leider empfindet man selbst dies immer aber meistens nicht so. Dabei machte es mir eigentlich nicht viel aus, ein Außenseiter zu sein. Geld für eine Klassenfahrt war sogar da, man hielt es aber für wichtiger seine Kinder "beaufsichtigen" zu können. Auch das wenige Geld, weil es meine Eltern als wichtiger empfanden, wieder mal ein schrottreifes Auto kaufen zu müssen, störte mich nur selten. Regelmäßige Tagesfahrten zu meinem Großvater, die in lauten Streitgesprächen meiner Eltern endeten, konnte ich auch immer gut mit lauter Musik meines Walkmans übertönen. Schlimm wurde es erst als ich anfing zu denken und vieles zu hinterfragen, - zu viel für den Geschmack meiner Eltern, und so landeten geschriebene Gedichte und CDs mit bösem Cover mal eben in die Mülltonne und meine damalige Lieblingsband "Bon Jovi" wurde zum Werk des Teufels erklärt.
Wenn ich heute meine Mutter frage, warum sie vieles so oder so gemacht hat ... Warum hat sie einen Menschen geheiratet, den sie nie wirklich geliebt hat. Warum waren ihr die Meinung Anderer immer wichtiger als der Respekt und die Liebe ihrer Kinder? Wieso konnte sie mir überhaupt erst nach 21 Jahren sagen, dass sie mich liebt? Fragen auf die ich bis heute keine eindeutige Antwort erhalten habe.
Aber sollte ich sie jetzt dafür verurteilen? Oder sollte ich nicht das Beste aus MIR herausholen und aus den Fehlern meiner Eltern lernen? Meinen Liebsten alles mir Mögliche geben und ihnen meine Liebe jeden Tag aufs Neue zeigen? Nicht viel mehr JETZT an mich denken, mehr lachen, mit viel mehr Leichtigkeit durchs Leben gehen? Habe ich nicht durch das Erlebte gelernt, worauf es wirklich im Leben ankommt? Auf Liebe und im Leben glücklich zu sein? ...
Dummerweise klappt das bei mir nicht immer. Oftmals bin ich mit mir und meiner aktuellen Situation unzufrieden, obwohl es mir eigentlich gut geht. Ich ertappe mich immer noch dabei, mich manchmal schlecht zu fühlen, das Gefühl zu haben Niemanden etwas recht machen zu können. Shoppe ich doch viel zu viel, rede oft zu viel und bin zu direkt, zu misstrauisch, oft zu laut und zu impulsiv.
Dann sehe ich am frühen Morgen in das schlafende Gesicht meines Mannes und denke bei mir, wie glücklich ich doch sein muss. Ich bin ein "halbwegs" normales Individuum geworden. Ich werde geliebt, begehrt, gewährt schätzt, und respektiert. Ich kann mir aufgrund meines Jobs auch einige Annehmlichkeiten des Lebens gönnen, ohne mich dafür schämen oder mich schlecht fühlen zu müssen. Ich habe gelernt was mir persönlich gut tut und koste dies natürlich auch aus.
Natürlich ist es wichtig auch unseren Mitmenschen nett und freundlich zu begegnen und unsere Freundschaften zu pflegen, aber in erster Linie ist es mein Ziel für 2015 mehr wieder an mich zu denken und mich öfter im Spiegel lachen zu sehen.
A hurricane: Spirit and SinUnd für mich selbst zu erkennen:
ICH BIN GLÜCKLICH. Und Zufrieden. Und angekommen.
Hoffentlich bleibe ich auch irgendwann einfach mal da...
eure, A hurricane: Spirit and SinA hurricane: Spirit and Sin

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