13 Jahre.
Meine Freundinnen schauen mich mit großen Augen an. "Echt, so lange schon?" "Es gab doch bestimmt zwischendurch Problem zwischen euch?"
Reaktionen auf meine nun dreizehnjährige Beziehung. Meine Antwort darauf: "Nein, eigentlich nicht."
Schaue ich mich um, sind die Meisten in meinem Alter bereits wieder geschieden. Die Menschheit ist zu einer "Wegwerf-/Austausch-oder Lebensabschnittsgesellschaft" geworden. Und obwohl es viel schwieriger geworden ist, den Partner fürs Leben zu finden, ist man aber viel schneller dabei, ihn wieder loszuwerden. Der Heiratsmarkt boomt, aber mehr Geld wird mit der teuren Scheidung gemacht.
Für mich persönlich sind meine Großeltern immer mein Vorbild in Sachen "Liebe" gewesen. Über 50 Jahre jeden Tag neben demselben Menschen aufzuwachen, den 2. Weltkrieg miteinander durchlebt zu haben, Krankheiten gemeinsam zu ertragen. Damals zählte einfach das Miteinander, das Gemeinsam. Zusammen sind wir stark!
Betrachte ich nun den Rest der Welt, ist das Streiten über Kleinigkeiten, wie, - wer bringt den Müll raus oder wer verdient den Lebensunterhalt, viel wichtiger geworden, als das gemeinsame Arbeiten an einer Beziehung. Auf die Frage, welche wunderschöne gemeinsame Erinnerung sie mit ihrem Mann verbindet, konnte mir meine Freundin keine zufriedenstellende Antwort geben.
Beziehungen, die mich immer wieder in rührselige Faszination versetzt haben, werden wegen einer alltäglichen Oberflächlichkeit sofort kaputt gemacht. Jahrelange Sandkastenlieben, erhalten wegen den Worten "wir haben uns einfach auseinandergelebt," ihren romantischen Reiz. Beobachte ich Paare in meinem Bekanntenkreis, so sehe ich hart arbeitende und fleißige Männer und Frauen. Wenn es aber darum geht, ihre Beziehung durch gemeinsame Abende oder offene Gespräche zu pflegen, sind wir Menschen gefühlskalt und irgendwie auch faul geworden.
Denke ich nun an meine drei Jahre Ehe und 13 Jahre alte Beziehung zurück, so erinnere ich mich an eine wundervolle Kennenlernphase, an Leidenschaft, natürlich auch an Tränen und lauten Worten. Aber viel mehr an gemeinsame Kinoabende, Gespräche auf dem Sofa, die wachsende Liebe, die Telefonate, unsere erste gemeinsame Wohnung, unser Planen für die bevorstehende Hochzeit...
Würde ich mir für diese Welt etwas wünschen dürfen, so wäre es für mich ganz klar. Frieden, oh ja. Keine Hungersnöte oder Gesundheit für alle, alles sehr sehr wichtige Wünsche.
Ich würde mir jedoch die LIEBE wünschen.
“Wenn auf der Welt die Liebe herrschte, wären alle Gesetze entbehrlich.”
(Aristoteles)