A hurricane: "I hurt myself today"

Von Darkensidejewel

Johnny Cash - Hurt

 Ein trauriger Song, ein trauriger Mann.
Und erinnert mich an unseren aktuellen Verlust, den großartigen Robin Williams.
Depressionen... Selbstmord...
Ich kann es immer noch nicht fassen! Der Mann der uns als krähender Pan alle zum Lachen brachte, begeht Selbstmord!
Was geht in einem Menschen vor, der nur noch diesen Ausweg für sich sieht? Was kann  man Angehöriger tun, um Menschen die an Depressionen leiden, zu helfen? Kann man ihnen überhaupt helfen?
Die Ursachen für diese Krankheit sind leider sehr vielfältig. Ein Unfall, chronisch, Verlust eines geliebten Menschen, eine schlimme Krankheit, Probleme mit dem Älterwerden, Liebeskummer, Einsamkeit, Zukunftsängste... Die Liste ist leider sehr lang.

Ich fühlte mich dazu bewogen, diesen Artikel zu schreiben, weil viele in meinem Umfeld der Meinung sind, dass Menschen die Suizid begehen einfach nur zu "feige" sind für das Leben und man ihr Leiden nicht nachvollziehen könne.
Das sehe ich überhaupt nicht so!
Suizid ist nicht einfach "aufgeben.
Selbstmord ist eine schreckliche Entscheidung von jemanden, dessen Schmerz so groß geworden ist, dass derjenige es nicht mehr aushalten kann, und nur noch das Gefühl hat oder keine andere Wahl im Leben, um dieses zu beenden. Es ist eine Entscheidung, die man nicht so einfach zurücknehmen kann, und eine Entscheidung, die die Freunde und Familie für immer beeinflussen wird. Suizid ist auch für den Ausführenden keine leichte Sache und oftmals gehen damit sehr viele Gedanken und schlaflose Nächte einher.
Die Gefühle, die zu Selbstmord bewegen sind wohl die Dunkelsten die ein menschlicher Geist ergründen kann. Selbstmord ist keine schwache Entscheidung. Es ist eine Entscheidung, die sogar eine unglaubliche Menge an Stärke erfordert, wie ich finde. Jemand ist nicht schwach, nur weil er sein Leben beenden will. Er ist verzweifelt. Ich finde es durchaus okay, auf diese Person nach der Tat wütend zu sein. War sie sich wirklich darüber im Klaren, welche Auswirkungen der Suizid für die Hinterbliebenen hatte? Hat der Ausführende wirklich alle verfügbare Hilfe ernsthaft gesucht? Ich bin vielleicht wütend, weil ich den jeweiligen Entschluss nicht verstehen konnte. Aber nicht weil ich finde das derjenige sich "feige" aus dem Leben gestohlen hat!
Beenden eines Lebens ist immer unglaublich, unglaublich tragisch. Es stellt eine verlorene Schlacht dar mit einer psychischen Erkrankung. Dadurch ist es nicht anders als Krebs oder Diabetes, oder einem Herzinfarkt. Was aber anders ist, dass man bei einem Selbstmord immer eine Wahl hat. Ob es die richtige oder falsche Wahl ist, ist einzig und allein die Entscheidung von der Person, die Selbstmord begeht.
Im Fall von Robin Williams werden wir es wohl auch nicht verstehen können, was ihn zu diesem Schritt bewogen hat. Eine schwere Krankheit heißt es. Eines aber ist sicher. So traurig sein Tod uns auch machen mag, die meisten Erinnerungen an ihn werden verbunden sein mit einem Lächeln und mit dem Gefühl, dass es einmal eine ganze Weile einen Menschen auf diesem Planeten gab, der es verstand, die Menschen zu berühren. Der sie zum Lachen brachte und zum Weinen. Jemanden, der uns in seinen besten Momenten daran erinnert hat, was es bedeutet Mensch zu sein in allen Fassetten des Lebens. Mit aller Leichtigkeit, Wehmut und Mitgefühl.
Ich weiß nicht, ob man aus dem Tod eines Menschen überhaupt etwas lernen kann?
 Falls dem so wäre, dann sollten wir aus dem Tod von Robin Williams eine Lehre ziehen:
Hinter die Fassade eines Menschen zu schauen, uns darum bemühen, sie zu erkennen in ihrem Schmerz, ihrer Einsamkeit und Verlorenheit.
Und uns dann um sie zu kümmern ...

 Der Captain hat das Boot verlassen.
Gute Reise!