Inhalt
Zwei Monate ist es her, seit Feyre und Tamlin zurück in den Spring Court gelangt sind. Zwei Monate sind seit den Ereignissen Under the Mountain vergangen und die beiden versuchen krampfhaft zur Normalität zurück zu kehren. Doch gerade für Feyre ist es sehr schwer sich wieder an ein normales Leben zu gewöhnen, denn Amarantha hat ihr grauenvolles angetan, das sie nur sehr mühsam überwinden kann. Zu allen Schwierigkeiten, die Tamlin und Feyre haben, kommt dann auch noch Rhysand hinzu, der High Lord des Night Court. Er möchte seinen Tribut einfordern und Feyre weiß, dass sie sich dieser Abmachung nicht entziehen kann und folgt ihm in den Night Court.
Wäre dies nicht schon schwer genug, muss sich Feyre bald Entscheidungen stellen, die nicht nur ihre Liebe, Loyalität und ihre Zukunft beeinflussen, sondern ganz Prythian betreffen.
Eine Fortsetzung, die mir den Atem geraubt hat und mich in Tränen aufgelöst zurückließ.
Wie schon den ersten Band „A Court of Thorns and Roses“ habe ich auch „A Court of Mist and Fury“ zusammen mit Franzi von buechereckenliebe gelesen. Es hat erneut viel Spaß gemacht gemeinsam durch die Kapitel zu gehen und uns aufzuregen, zu lachen, zu weinen, Spekulationen und Theorien durchzusprechen und uns nun gemeinsam auf Band 3 zu freuen. Ich danke dir für dieses gemeinsame Lesen!
Es hat sehr lange gedauert, bis ich endlich soweit war um eine Rezension für dieses Buch zu schreiben. Es ist unfassbar viel passiert. Es gab unglaublich viele Wendungen, neue Orte und Charaktere. Das alles musste ich erst einmal verarbeiten und sacken lassen. Mit einer entscheidenden Wendung habe ich bereits in Band 1 gerechnet, wie es sich allerdings entwickelt hat, hätte ich nie voraussehen können.
Weil ich niemanden für dieses Buch spoilern möchte, habe ich beschlossen zwei unterschiedliche Teile zu schreiben. Einen Teil für diejenigen, die das Buch noch nicht gelesen haben, es aber gerne noch möchten oder sich einfach dafür interessieren. Und einen Teil für all diejenigen, die entweder nichts gegen Spoiler oder das Buch bereits gelesen haben.
So kann ich alles aufschreiben, was mir durch den Kopf gegangen ist und nichts kommt dabei zu kurz.
„Maybe I’d always been broken and dark inside.“ (S.1)
Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen. Nicht nur Feyre konnte sich lebhaft an die Geschehnisse Under the Mountain erinnern, sondern ich genauso. Es ist sehr deutlich zu spüren, wie sehr Feyre mit sich selbst zu kämpfen hat. Sie kann nicht richtig überwinden, was ihr widerfahren ist und auch Tamlin weiß nicht, wie er damit umgehen soll.
Was mir sofort aufgefallen und sauer aufgestoßen ist, ist die Tatsache wie Tamlin und auch Lucien dargestellt werden. Beide Charaktere habe ich im ersten Band in mein Herz geschlossen und versuchte auch krampfhaft sie in diesem Buch immer noch zu mögen. Doch es funktioniert nicht. Sarah J. Maas hat sich dazu entschieden, dass die beiden eine komplette Veränderung in ihrer Art durchmachen müssen.
Aus dem fürsorglichen und rücksichtsvollen Tamlin ist ein paranoider Kontrollfreak geworden, der hinter jedem Strauch eine Bedrohung vermutet.
Lucien, der Feyre ein guter und starker Freund geworden ist, tut nur noch was ihm gesagt wird ohne dabei auf Feyre zu achten. Er ist nicht mehr der gute Freund, sondern tut nur noch das, was Tamlin ihm befiehlt.
Feyre ist über die Hälfte des Buches hinweg auch nicht wirklich sie selbst. Sie ist schwach, weinerlich und hat jegliche Kraft und auch ihren Mut verloren, den sie im ersten Teil immer gezeigt hat. Es scheint, dass sie sich selbst komplett verloren hat und keinen Weg findet, wieder zurück zu kommen.
Ich kann verstehen, dass nach allem, was sie durchmachen musste, kaum ein Funken von dem, was sie einmal war, noch da ist. Doch hinter ihrer starken Persönlichkeit habe ich doch noch etwas mehr vermutet. Allerdings braucht sie wirklich extrem lange, um zu ihrer Stärke und Selbstsicherheit zurück zu finden.
Die Wendung, die recht am Anfang im Buch stattfindet habe ich nicht weiter überraschend gefunden. Feyre ist schwach und hilflos, Tamlin ignorant und Lucien zu einem Hündchen verkommen. Es hat also etwas geschehen müssen, um dem ganzen etwas Würze zu verliehen. Und wer passt da nicht besser, als der High Lord des Night Court?
Zu Beginn war es für mich jedoch einfach störend, dass Maas sich dazu entschlossen hat diesen Weg zu gehen. Dass sie wieder zwei Männer ins Spiel bringen muss, die sich gegenseitig um eine Frau streiten. Doch je weiter das Buch fortgeschritten ist, desto deutlicher tritt das alles in den Hintergrund.
Maas macht in diesem Teil des Buches außerdem klar, wie komplex und gut ausgearbeitet ihre Welt ist. Man lernt nicht nur den Night Court kennen, sondern erfährt auch vieles über die anderen Courts, die in Band 1 kaum zur Sprache kamen. Mit ihrer gefühlvollen Art zu schreiben, werden einem nicht nur die einzelnen Courts näher gebracht, sondern auch deren Geschichten und Geheimnisse.
Gleichzeitig werden einige Fragen, die man sich in Band 1 gestellt hat, wieder aufgegriffen und nach und nach geklärt. Erst ganz am Ende erkennt man das gesamte Ausmaß der Geschehnisse und sieht wie verwoben all das miteinander ist. Alles schiebt sich an seinen Platz und man kann sich bereit für das Ende machen.
Über Ryhsand kann ich an dieser Stelle nicht viel sagen, außer dass er Licht in vieles Dunkel bringen kann. Er eröffnet Feyre neue Welten und Sichtweisen. Etwas, das sie ihm Spring Court nicht hätte erleben können.
Alles andere würde ich nun als fetten Spoiler für diejenigen empfinden, die das Buch noch nicht gelesen haben.
Achtung: Spoilerwarnung!
Alles was nun folgt ist mit einigen Spoilern zu Band 2 gefüllt.
Ich hatte es bereits im Gefühl, als ich die ersten 50 Seiten der Geschichte gelesen habe, dass dieses Buch einiges verändern wird. Nachdem Tamlin und Lucien sich so verändert haben und ich mich ordentlich über Sarah J. Maas geärgert habe konnte ich wieder weiter lesen und habe die Befreiung von Feyre aus dem Spring Court miterlebt. Es war auch für mich eine Art Befreiung, denn das, was Feyre angetan wurde, konnte ich nicht hinnehmen. Und dann ist das passiert, was ich nicht erwartet hatte. Rhysand und sein Inner Circle haben mich im Sturm erobert und mein Herz an den Night Court gebunden.
Mor, Azriel, Cassian und Amren sind so ziemlich die spannendesten Charaktere, die ich je kennen lernen durfte. Sie alle haben ihre dunkle Geschichte, sie alle haben ihre Vergangenheit aber sie alle haben auch den Blick auf die Zukunft gerichtet. Sie wollen Frieden für Prythian und dafür würden sie alles geben.
Jeder von ihnen nimmt Feyre an und jeder von ihnen hilft auf seine eigene Weise, dass sie wieder zu ihrer vollen Stärke findet.
„Don’t let the hard days win.“ (S. 239)
Doch nicht nur der Inner Circle von Rhysand hat mich von diesem Buch überzeugen können, sondern auch Rhysand selbst. Im ersten Teil taucht er immer nur kurz auf, als das Schoßhündchen von Amarantha. Er ist der dunkle High Lord des Night Court, der keine skrupel kennt.
Doch im Night Court selbst ist alles ganz anders. Er ist noch immer auf eine gewisse Art und Weise dunkel, doch dieser bösartige High Lord, ist nicht mehr da. Er liebt, lacht und ist entspannt. Er kann gütig sein, sich um jemanden kümmern und vor allem ermutigend. Rhysand ist sozusagen zu dem genauen Gegenteil von Tamlin mutiert. Er gibt Feyre jede Art von Freiheit die sie braucht. Er sperrt sie nicht ein, er schließt sie nicht aus, er kontrolliert sie nicht. Genau das braucht Feyre, um sich selbst wieder zu finden und Rhysand ist für sie da.
Gleichzeitig versucht er jedoch auch ganz Prythian vor einer Invasion zu beschützen und benötigt deshalb Feyres Hilfe. Sie könnte der Schlüssel zu allem sein. Entweder zur Rettung ihrer gesamten Welt oder aber um diese ins Chaos zu stürzen.
Und dann kam das Ende des Buches. Ich war mir bis zu den letzten 100 Seiten sicher, dass ich 4 Sterne vergeben würde. Alles was ich bis dahin gelesen hatte, hat mir sehr gut gefallen aber die 5 Sterne waren noch nicht komplett. Mir fehlte noch etwas und dann kam das Ende.
Ich weiß nicht genau wie lange ich dagesessen habe und geweint habe. Während ich gelesen habe, habe ich wohl ein ganzes Päckchen Tempos verbraucht, weil ich nicht wusste wohin mit meinen Tränen. Sarah J. Maas hat mir mein Herz herausgerissen, es auf den Boden geworfen und ist fröhlich darauf herumgetrampelt.
Das Ende hat mich tatsächlich aus der Bahn geworfen, weil ich damit überhaupt nicht gerechnet habe und es hat das Ruder für dieses Buch noch einmal herumgeworfen.
Fazit
Das Buch hat mich wirklich begeistert und von sich einnehmen können. Die Handlungsstränge sind zusammengeführt worden, viele Fragen wurden beantwortet und die Schönheit der Welt, die Sarah J. Maas aufgebaut hat, ist nur noch deutlicher geworden. Viele geniale Charaktere wurden eingeführt und einige der Wendungen sind sehr überraschend gekommen und ich habe es verschlungen. Das Ende hat mich letztlich völlig aus der Bahn geworfen und ich kann sagen, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass Band 3 das hier noch übertrumpfen kann.
„To the people who look at the stars and whis, Rhys. (…)“. Rhys clinked his glass against mine. „To the stars who listen – and the dreams that are answered.“ (S. 337)