Das Genter Collegium Vocale begleitet das Geschehen in „Bloed en Rozen“; geradezu in die Choreografie einbezogen ist Björn Schmelzers Antwerpener Vokalensemble Graindelavoix mit ihrer Ars Subtilior in Anne Teresa De Keersmakers „Cesena“.
Die neue Arbeit der Choreografin war zu ungewöhnlicher Stunde zu sehen: In der Morgendämmerung ab 5.30 Uhr, zwischen Tag und Traum, zwischen Ahnen und Sehen. „Cesena“ geht auf eine Geschichte aus der Zeit der Gegenpäpste aus dem Jahre 1377 zurück. Aber der Papstpalast erlebte auch eine Fusion aus Pop, Rock und Poesie: Jean Genets Gedichte präsentierte Jeanne Moreau zusammen mit dem Chansonnier Etienne Daho im Ehrenhof. Mit unnachahmlicher Stimme sprach die Moreau die frühen Gedichte des einstigen Freundes, zu den bitter-süßen Harmonien des Etienne Daho. Eine einstündige Hommage, sprachlich und musikalisch hoch konzentriert. / Eberhard Spreng, Tagesspiegel