Zweifellos war Valéry, was man einen Großschriftsteller genannt hat, doch im Grunde geht die Charakterisierung an seinen Absichten vorbei. Die Literatur, schreibt er 1917, ‘muss auf einem noch nicht vorstellbaren Grad von Wissenschaftlichkeit ankommen und dann verschwinden’.
Das ist starker Tobak. Man darf es als das Kunststück seines Lebens bezeichnen, dass es Valéry gelang, für solche Verhöhnungen der bürgerlichen Kunstreligion Respekt erworben zu haben. / RALF KONERSMANN, SZ 16.1.
DENIS BERTHOLET: Paul Valéry. Die Biographie. Aus dem Französischen von Bernd Schwibs und Achim Russer. Mit einem Vorwort von Jürgen Schmidt-Radefeldt. Insel Verlag, Berlin 2011. 660 Seiten, 39,90 Euro.