Ich habe einen Freund, der sich Dichter nennt, weil er einmal ein Gedicht veröffentlicht hat, das er dann aus Spaß und um zu sehen ob es klappt, an anderer Stelle wieder veröffentlichte. Nach seiner Zählung hat er es bisher in 11 kleinen Zeitschriften und Webzines veröffentlicht. Es ist das einzige Gedicht, das er je veröffentlichte, und ich muß sagen ein ziemlich gutes Gedicht, obwohl es nach 11 mal lesen etwas gelitten hat – ich weiß, wo seine Überraschungen liegen, die Brüche im Text, der Extrapfeffer durch Zeilenbrüche. Es ist trotzdem ziemlich gut, brauchbar, robust, nicht mit sich selbst beschäftigt und von sich selbst besessen wie so manche Gedichte, ohne plötzlich auftauchende französische oder griechische Wendungen, wie es in kunstvollen Gedichten hin und wieder vorkommt, und, wie er sich ausdrückt, wenn dieses Sprachverbrechen auftritt, möchte man einen stabilen Baseballschläger greifen und dem Kunstpoeten über die Knöchel weil er so ein angeberischer Blödmann ist, obwohl es nicht wohlgelitten ist, Dichtern die Knöchel zu brechen nur weil sie narzistische Tröpfe sind, selbst bei Herausgebern, von denen manche in der Tat Baseballschläger im Büro bereithalten, nur für Notfälle. / Brian Doyle, The Oregonian