In wenigen Tagen bin ich wieder in der Heimat - und so sehr ich Australien auch vermissen werde, ich freue mich schon wieder nach Deutschland zu kommen. Das liegt vor allem daran, dass ich mir in den letzten Monaten viele Gedanken über Dinge, die ich an meinem Leben zu Hause ändern möchte, gemacht habe und es kaum erwarten kann, diese Ziele umzusetzen. Mit manchen davon habe ich schon hier in Australien angefangen, für andere fehlten mir jedoch die Möglichkeiten. Bei einigen Zielen handelt es sich nur um ganz kleine Vorhaben, die vielleicht banal wirken mögen, mir aber dennoch irgendwie wichtig sind. Andere dagegen sind große Veränderungen, die sicher ab und an auch ein wenig Überwindungskraft brauchen werden.
Ich habe einfach mal eine Liste gemacht – als kleine Erinnerungsstütze für mich selbst, wenn ich meine Ziele aus den Augen verliere und vielleicht auch als Inspiration für euch. Ich weiß nicht wie es euch da geht, aber wenn ich die Vorsätze anderer Leute lese, bin ich selbst auch immer motiviert meine eigenen Vorsätze umzusetzen. Erst sollten es nur 5 Punkte werden, das war zu wenig, also doch lieber 10, aber für den letzten Punkt habe ich dann einfach nichts mehr gefunden, obwohl es sich noch etwas gibt. Nun sind es jedenfalls 9 Punkte, aber wer sagt denn, dass so eine Liste immer rund sein muss. 9 ist doch auch eine schöne Zahl!
Ich muss gestehen, ich bin eine Couch Potatoe! Manchmal zumindest. Es gibt Phasen in meinem Leben, da habe ich unheimlich viel zu tun mit Studium, Praktika und sonstigem. In dieser Zeit nehme ich mir dann vor, alle meine anderen Ideen umzusetzen, sobald ich Zeit dazu habe. Doch ist es dann soweit, verbringe ich einen Großteil meiner Zeit damit auf dem Bett zu setzen, Serien zu gucken und das World Wide Web zu durchstöbern. Es ist ein Teufelskreis, kaum steht man erst um 11 auf, fühlt sich der halbe Tag schon verschenkt an, dann kann man auch genauso gut noch liegen bleiben, so richtig gut fühlt man sich ja irgendwie auch nicht und ehe man sich versieht ist es schon Abend und dann ist es zu spät für all die Dinge, die man noch tun wollte. Da lohnt es sich dann auch nicht mehr, aus dem Pyjama zu schlüpfen! So oder so ähnlich geht es mir in Deutschland gerade im Winter häufig. In Australien war das nicht so. Es gab immer etwas zu tun, ich habe mir immer etwas vorgenommen und das auch umgesetzt. Und seltsamerweise habe ich mich gerade dadurch viel wacher und lebendiger gefühlt. Dieses Gefühl will ich mit nach Deutschland nehmen, denn auch dort habe ich genug zu tun, ich raffe mich nur viel zu selten dazu auf.
Ja, Punkt 2 hängt mit Punkt 1 zusammen und das werden auch noch einige der nächsten Punkte tun. Es ist schon etwas länger her, da habe ich in einer Studie gelesen, dass der durchschnittliche Deutsche nur 500 Meter am Tag zu Fuß geht. Eine Zahl, die mir unglaublich niedrig vorkam. Und doch, wenn ich so drüber nachdenke, an manchen Tagen sieht das bei mir nicht anders aus. Kurze Strecken werden dann lieber mit dem Bus zurück gelegt – als Student geht das ja schließlich umsonst – oder sogar mit dem Auto. Von nun an möchte ich daher versuchen, mehr Strecken zu Fuß zurück zu legen und wenn das im Alltag nicht klappt mir später noch die Zeit für einen Spaziergang zu nehmen.
Das ist so ein Vorsatz, der schon ewig auf meiner Liste steht. Mal schaffe ich es ihn ganz gut umzusetzen, dann wieder verfalle ich doch dem Süßkram. Meine großen Schwächen sind wohl Zucker und jegliche Art von Backwaren, die natürlich meistens – wie sollte es anders sein – aus schön ungesundem Weizenmehl bestehen. Ich habe manchmal fast das Gefühl süchtig nach schlechten Kohlenhydraten zu sein. Ich denke, um davon loszukommen muss ich meine Ernährung konsequent umstellen. Viel zu oft sehe ich etwas Leckeres aber Ungesundes und erlaube es mir als „Ausnahme“, aber zu viele Ausnahmen bestätigen dann eben doch nicht mehr die Regel, sondern widerlegen sie.
Das klingt vielleicht zunächst etwas seltsam, aber für mich macht es doch Sinn. Denn meine Kaffeemaschine ist nicht irgendeine, sondern ein richtig gutes original italienisches Prachtstück, mit dem man tollen Cappuccino und Latte Macchiato zubereiten kann. Meine Mutter hat sie mir vor zwei Jahren zu Weihnachten geschenkt und ich habe mich wirklich darüber gefreut. Nur benutzt habe ich sie bis jetzt viel zu selten. Denn oft genug ist die Versuchung viel zu groß einfach schnell einen Cappuccino im Café zu bestellen. Einer davon ist vielleicht gar nicht mal so teuer, aber mit der Zeit häuft sich da doch eine Menge Geld zusammen, die man vielleicht besser hätte sparen können. Und der Selbstgemachte ist – zumindest mit meiner Maschine – doch eigentlich genauso lecker.
Ich habe eine tolle Wohnung, in der ich mich wirklich wohl fühle. Und doch habe ich nur selten Besuch. Meistens treffe ich meine Freunde irgendwo in der Stadt oder bei ihnen zu Hause. Das möchte ich von nun an ändern. Ich möchte Leute zum Essen oder zu einem Filmabend bei mir einladen und vielleicht ab und an mal eine kleine Party bei mir feiern. Oft ist es doch viel netter gemütlich bei jemandem zu Hause zu sitzen, als in einer lauten und stickigen Bar oder in einem überfüllten und überteuerten Café.
Ich selbst bin leider nur selten Initiator von Treffen. Bis jetzt habe ich immer lieber andere die Verantwortung der Organisation von Urlauben, Partys, Ausflügen und ähnlichen Aktivitäten überlassen. Dahinter steckt wohl meine Angst, es nicht perfekt hinzubekommen und nachher von Leuten zu hören, sie hätten keinen Spaß gehabt. Vor kurzem habe ich dann aber einen Urlaub, den ich mit zwei Freundinnen gemacht habe praktisch komplett alleine organisiert – und obwohl das teilweise ziemlich stressig war, hat es mir doch auch gefallen und mich ein bisschen stolz gemacht. Es gibt so viele Dinge, die ich gerne tun würde und ich frage mich, warum ich darauf warten sollte, dass sich die Gelegenheit dazu ergibt, anstatt einfach selbst eine Gelegenheit zu schaffen. „Aktivitäten“ ist mal so nebenbei übrigens ein blöder Ausdruck, aber mir ist kein besserer eingefallen…
Ich gehöre zu den Menschen, die sich immer viel vornehmen und ständig die Hälfte davon wieder vergessen und dann zum Beispiel in der Nacht vor einer wichtigen Prüfung schweißgebadet aufwachen, weil sie noch kein bisschen gelernt haben. Ein Planer soll mir da von nun an Abhilfe schaffen. Ich habe schon öfter damit angefangen mir To-Do-Listen zu machen, das Problem ist allerdings, dass ich nachdem ich alles fein säuberlich aufgeschrieben habe, meist nie wieder einen zweiten Blick darauf geworfen habe. Deshalb soll mein neuer Planer Teil meines Alltags werden und mich überall hin begleiten.
Ich schreibe schon seit ich ein Kind bin unheimlich gerne und seit ich denken kann ist es mein Wunsch, meine Werke irgendwann zu veröffentlichen. Da gibt es nur ein Problem. Ich habe meist nicht die Motivation eine Geschichte zu Ende zu bringen. Plötzlich bin ich nicht mehr von meiner Idee überzeugt und meide das Dokument. Der Curser blinkt auf einer halb gefüllten Seite, aber schaffe es nicht mehr auch nur eine einzige Taste zu drücken. Klar, Kreativität kann man nicht erzwingen, aber manchmal muss man sich eben doch selbst einen kleinen Anstoß geben und eine Schreibblockade ganz einfach damit überwinden, dass man einfach drauf los schreibt.
Vor gar nicht allzu langer Zeit war lesen mein größtes Hobby, ich habe ein Buch nach dem anderen verschlungen. Heute lese ich vielleicht noch ein oder zwei Bücher im Monat. Schuld daran sind wohl vor allem Serien, die bei mir die Liebe zum Geschriebenen Wort ein wenig ersetzt haben. Wenn ich erschöpft nach Hause komme, ist es viel leichter einfach nur noch eine Serie einzuschalten, anstatt meinen Kopf anzustrengen und zu lesen. Diese Entwicklung finde ich sehr schade, denn lesen regt die Fantasie viel mehr an, als Fernsehen. Das hat zumindest meine Mama immer gesagt und die hat meistens recht. Deshalb bin ich gerade dabei eine Liste mit Büchern zu erstellen, die ich bald lesen möchte und die dann auch brav abzuarbeiten.