9. Concert for Chris Jones - 1. Teil

Von Wasser-Prawda @WasserPrawda
Zweites November-Wochenende und es ist wieder Zeit für ein Gipfeltreffen der internationalen Singer/Songwriter-Szene in der Kommisse in Wolfenbüttel. Das Concert for Chris Jones erlebt seine neunte Wiederkehr und auch dieses Jahr finden sich Fans und Freunde dieses unvergessenen Künstlers ein, um in seinem Geist Musik und Lebensfreude zu erschaffen.

Doch bevor sich die Damen und Herren Künstler auf der Bühne eine Stell-dich-ein geben müssen erst einmal die Bedingungen geschaffen werden, für ein erfolgreiches Gelingen. Nun, Erfahrung haben die Leute vom Verein reichlich, Opferbereitschaft sowieso und den notwendigen Spass und Enthusiasmus allemal. Allen voran die beiden Brüder Norbert und Horst Krupps, die in unnachahmlicher Weise die Fäden in den Händen halten und planen, organisieren, delegieren und für alles und jeden ein offenes Ohr haben.

So begann die Planung für dies Jahr schon während des letzten Concerts vor einen Jahr und kumulierte dann seit Mittwoch in dem Einrichten der Kommisse. Doch da war schon ein gewaltiger Weg zurück gelegt. Die Künstler waren gebucht, seit Wochen ist in Wolfenbüttel für dies Wochenende kein Hotelbett mehr zu finden; der Finanzplan steht - auch dank der wiederholten Zuverlässigkeit namhafter großer Sponsoren wie der Stiftung Braunschweiger Kulturbesitz, der Sparda-Bank-Stiftung oder auch der Curt Mast Jägermeister Stiftung. Dazu kommen zahlreiche private Sponsoren mit der einen oder andern Unterstützung - ein Riesen DANKE an alle! Bis zu 20 (!) Personen sind seit Mittwoch mit dem Aufbau und Einrichten der Kommisse in Wolfenbüttel beschäftigt: Bühne installieren, Stühle stellen, Bar aufbauen, Licht einrichten, Sound System checken, Backstage für die Künstler heimelich machen. Alles läuft wie am Schnürchen, bis, ja bis sich die Dimmer der LEDs in den Boxen mit einem ungemütlichen Brummen melden: Wolfenbüttel, wir haben ein Problem! Es beginnt eine mühevolle Suche nach der Ursache. Ein Stromkreislauf ist überlastet, doch welcher ist es? In akribischer Suche wird aber auch dieses Problem behoben. So ganz nebenbei treffen auch die ersten Musiker ein. Die Atmosphäre beginnt sich aufzuladen. Erste Getränke erfrischen durstige Kehlen; die ersten Würstchen bestehen den Test. Es kann also losgehen zum 9. Concert für Chris Jones am 8./9.11.2013.

Diesmal sind Künstler aus USA, Serbien, England, Schottland, Irland, Neuseeland, Österreich und Deutschland am Start. Auch das Publikum kommt von nah und fern. Kontakt zum Verein Bluenote über deren Website: www.bluenote-wf.de Wer war dieser Mann, der weiterhin für so viele Menschen Inspiration und Motivation, Vorbild und Meister ist? Chris Jones (11.11.1958 - 13.09.2005) war einer der begabtesten Musiker und vielseitigsten Gitarristen seiner Zeit. Im Alter von 12 Jahren schrieb er die "Sonata in D", wofür er in den USA als "Jungkomponist des Jahres" ausgezeichnet wurde. - Wie viele andere kam auch er mit der Army nach Deutschland, wurde in Wiesbaden stationert und lernte hier viele Musiker kennen. Der Entschluss reifte, nach der Armeezeit in Deutschland zu bleiben und voll und ganz in die hiesige Musik Szene der Zeit einzutauchen. Ein erstes, sehr erfolgreiches, Duo mit Dale King wurde geboren. Im Laufe der Jahre entstanden weitere erfolgreiche Kooperationen mit Musikern wie Steve Baker, Kieran Halpin, Geraldine MacGowan, Reinhard May oder Sarah K. und dem Filmemacher Sönke Wortmann.

Wie aber kam die starke Verbindung mit dem Bluenote e. V. in Wolfenbüttel? Chris Jones war schon bei den Bluenotes aufgetreten und man kannte einander. Im Gründungsjahr des Vereins, 2001, war er zum ersten Mal bei ihnen. Im Jahre 2005 aber, noch zu Lebzeiten von Chris, wurde vom Verein das erste Konzert dieser Reihe ins Leben gerufen, um für Chris, der bereits in einem Krankenhaus in Northeim lag, die notwendigen Kosten aufzubringen, denn wie viele (amerikanische) Künstler war Herr Jones nicht krankenversichert. Leider ist dieser großartige Mensch während der Vorbereitung zum Event am Krebs verstorben. Seitdem entwickelt sich diese Reihe immer intensiver zu einer Begegnung in gemeinsamen Geist. Das schliesst ebenso das jedes Jahr aufs neue begeisterte Publikum mit ein. So kommt an jedem zweiten Wochenende im November eine stetig wachsende "Familie" in Wolfenbüttel zusammen - gedenkt und feiert, erinnert und blickt voraus.