Neologismen wie „Netzkürzelgesang“, „Sprachsträhnen“ oder „Vanitasmaschinchen“: Wer verwendet derlei Wortneuschöpfungen oder kreiert sie gar? Der Dichter Thomas Kling. In seinem lyrischen Zyklus „Vogelherd. mikrobucolica“ thematisiert der 2005 verstorbene Lyriker in der seit alters bekannten Fangvorrichtung für Vögel und ihrem Gesang immer auch das Gedicht (besagtes „Vanitasmaschinchen“) und die Situation des Dichters selbst. Die Kölner Literaturwissenschaftlerin und Hörfunkautorin Ulrike Janssen hat den Zyklus in Zusammenarbeit mit Norbert Wehr zum Ausgangspunkt einer Radio-Recherche über den Dichter gewählt – einer Expedition in die poetische (Klang-)Welt Klings, für die sie bei den diesjährigen Donaueschinger Musiktagen mit dem Karl-Sczuka-Förderpreis für Hörspiel als Radiokunst ausgezeichnet wurde. / Hans-Dieter Fronz, Badische Zeitung