86. »what to say«

86. »what to say«

 

Pünktlich zum Jahreswechsel bietet der Textem Verlag einen Abreißkalender an, er hat zwar kein Kalendarium, wohl aber 239 Seiten, für jeden Tag des Jahres eine, man muss sie dafür zum Teil mehrere Tage lang betrachten.
Von Weitem tarnt sich dieser handliche Block als Produkt aus dem Hause PONS, ist also unbedingt sinnvoll, um polyglott zu wirken. Die vorherrschende Sprache des Kalenders ist Deutsch, mit rüde umgangssprachlichen und englischen Einflüssen. Auf den einzelnen Seiten befinden sich unterschiedlich lange Listen mit Worten. Hier z. B. eine eher kurze Liste:

fuck
helium
mief
genesung

Entstanden sind alle im Pseudokalender versammelten Listen – man könnte diese aber auch Micro-Opern nennen –, weil sich der SMS-Speicher des Mobiltelefons von Axel Loytved alle Worte merkte, die das T9-Programm nicht kennt. Datumsgenau. Tag für Tag. Sobald Axel Loytved eine SMS schrieb.

Man kann diesem Abreißkalender Seite für Seite anmerken, ob es sich um einen guten oder schlechten Tag handelt. Die Benutzung als Tageshoroskop ist also naheliegend. Die einzelnen Blätter sind aber auch als Einkaufszettel, oder To-do-Liste gut zu verwenden. Sehr sinnvoll könnte auch sein, die Zettel als Kurznachrichten in Nachbarbriefkästen zu verteilen oder unter Scheibenwischer zu klemmen. Sozusagen als Straf- oder Belohnungszettel für besonderes Verhalten.

Axel Loytved:
»what to say«
239 Seiten, perforiert
8,35 Euro
ISBN 978-3-86485-031-8
Textem Verlag, Hamburg 2012

Bestellen unter: versand(at)textem.de
Auslieferung für Buchhändler:
SOVA, Fax: 069 / 41 02



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