schreibt die Wiener Zeitung. Ich picke mal Aussagen über Gedichte heraus:
Die 1973 in Dalmatien geborene Marica Bodrozic beispielsweise legt mit „Quittenstunden“ ( Otto Müller Verlag, Salzburg 2011 ) ihren dritten Gedichtband vor und frönt dort der eher ungewöhnlichen Form des Langgedichts. Assoziativ erinnernd, erzählt sie darin von der eigenen Kindheit, von der Familie und dem „gelben Glück“ der Quittenstunden. …
… Judith Zander … „oder tau“ ( dtv, München 2011 ) … „meine hand ist ein toter fisch morgens / auf deiner Brust treibt er / seitlings die nacht flog / ein fischreiher auf“ . So beginnt das Gedicht, das dem Band den Titel gibt, und es zeigt sogleich die „Technik“ dieser Dichtung: Die fehlende Interpunktion sowie die gekonnte Technik der Enjambements (=Zeilen- bzw. Verssprung) sorgen dafür, dass die einzelnen Sätze ineinander fließen, sich ineinander verhaken, ja, sich förmlich oft um ein Wort streiten. Mitunter erinnert dieses Hin und Her zwischen den „Gelenkstellen“ Versende und Versanfang an die DJ-Technik des Scratchens : aus dem Vor und Zurück entstehen neue Sinn- und Satzverbindungen, die das Bedeutungsspektrum des Gedichts aus der Linearität herausnehmen und gleichsam dreidimensional erweitern. / Andreas Wirthensohn, Wiener Zeitung
Mehr über Judith Zander: Wolfgang Mahlow, Nordkurier