84. Politische Lyrik die zweite

Wer wie ich erwartungsfroh die „Zeit“ auf Seite 3 aufschlägt, um „die neuen Gedichte“ zu lesen (wie man im 19. Jahrhundert in französischen Kleinstädten auf die nächste Folge des Fortsetzungsromans wartete), erlebt eine linde Entäuschung. Nichts, dort gibt es Wichtigeres, wie auf allen anderen 95 Seiten. Soviel Buchstaben und große Bilder, aber kein Gedicht?
Doch – auf Seite 8 wenigstens eins, das sich die Seite zu gleichen Teilen mit einem Werbeauto teilt. Hendrik Rost schrieb eine „Notiz an das Neugeborene“, die so endet:

Tsunamis brechen durchs Wohnzimmer.

Tumulte in Massen. Wir wissen genau,
was uns einst stürzen lassen wird.
Sei dabei. Es geht vorüber. Verzeih.

(Was wir schon vorige Woche bei Jan Wagners Text ahnten: es gibt es noch, das „Warn-“, das „Mahngedicht“, das seine Hochzeit in den 50er/60er Jahren hatte. Das ist eine Feststellung ganz ohne pejorativen Beigeschmack.)



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