81. Ausländer unerwünscht?

Auch Ägypten hat ein Problem mit im Land geborenen „Ausländern“:

Der ägyptische General Hassan al-Rowini, Mitglied des SCAF (Supreme Council of the Armed Forces, Arabisch المجلس الأعلى للقوات المسلحة‎), hat Verärgerung bei ägyptischen Intellektuellen ausgelöst mit einer Bemerkung über den palästinensischen Dichter Tamim al-Barghuti. Der General sagte in einer Fernsehsendung, Ausländer wie Barghuti sollten nicht über ägyptische Angelegenheiten sprechen. Er wundere sich, daß ein junger Mann mit „komischem Akzent und unägyptischen Gesichtszügen“ Fragen der nationalen Sicherheit diskutiere. Ägypten mit seinen 86 Millionen Menschen warte nicht auf einen Palstinenser, um die Politik des Landes zu bestimmen. Schriftsteller wie Bahaa Taher, Sonallah Ibrahim, Ahmed Fuad Negm und Abdel Rahman al-Abnudi verurteilten die Erklärung des Generals als diskriminierend und wiesen darauf hin, daß alle Araber und alle Menschen gleich seien

Tamims Gedichte wurden wiederholt während der Revolution auf dem Tahrirplatz vorgetragen und gesungen. Er wurde 1977 in Kairo als Kind des palästinensischen Dichters Murid al-Barghuti und der ägyptischen Romanautorin Radwa Ashur geboren und studierte in Kairo und Boston. 1999 besuchte er Palästina zum erstenmal, um seine Sammlung „Mijana“, Gedichte in palästinensischem Dialekt, vorzustellen. / Ola El-Saket, Al-Masry al-youm



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