80 % der Österreicher: Gesundheitszustand würde Arbeiten bis 60/65 jederzeit erlauben

Von Stieger

Der schlechte Gesundheitszustand der Arbeitnehmer und fehlende Arbeitsplätze für Ältere zeichnen dafür verantwortlich, dass niemand in Europa früher und ausserdem kränker in Pension geht als Herr und Frau Österreicher: So und ähnlich tönt es allerorts, wenn es um die Rolle Österreichs als Frühpensionseuropameister geht. Dass die Realität anders aussieht, zeigt nun eine aktuelle Umfrage von Market Österreich: 80 % der Arbeitnehmer geben an, aufgrund ihres Gesundheitszustandes jederzeit bis zum gesetzlichen Pensionsantrittsalter (60 bzw. 65 Jahre) arbeiten zu können. Sie geben auch gleich die Antwort, warum sie das trotzdem nicht tun: „Weil unser Pensionssystem den frühen Pensionsantritt ermöglicht und begünstigt.“ So formulieren ganze zwei Drittel der Arbeitnehmer den frühestmöglichen Pensionsantritt als wichtigstes persönliches Ziel. Ein Denkmuster, das sich in dieser Ausgeprägtheit nirgendwo sonst in Europa findet. Dass das freilich auf Dauer nicht möglich sein wird und letztlich die nächste Generation die Zeche dafür zahlen muss, wissen die Betroffenen ebenso: 80 Prozent orten nämlich „dringenden Handlungsbedarf beim Pensionssystem“.

(Market-Umfrage gegen Pensionslegenden 26. November 2012)