8 Stereotypen von Backpackern, die Dir immer wieder begegnen

Von Southtraveler

In ganz Südamerika (und natürlich auch allen anderen Teilen der Welt) begegnest du Ihnen in Scharen. Backpackern. Wie so oft saß ich letztens abends auf dem Rooftop meines Hostels in Peru und beobachtete die Szenerie. Dabei fiel mir auf, das es oft die gleichen Typen sind, die einem immer wieder über den Weg laufen. Also wird´s  Zeit für eine kleine Sozialstudie!

***Achtung: Dieser Beitrag wurde in einem Hostel unter Einfluss von stinkenden Socken -siehe Punkt 8- und mit einer gehörigen Prise Ironie mit leichter Neigung zur Übertreibung geschrieben und sollte nicht zu ernst genommen werden. Du gehörst zu einer dieser Gattungen? I´m soooorry! ;)***

  • Der Hippie – Öko – Weltverbesserer

Der Weltverbesserer schmückt sich mit lokalen Textilien und schwört auf lokale Produkte (die einheimische Bevölkerung soll auf jeden Fall unterstützt werden – aber natürlich nur, wenn es Fairtrade, vegan, Bio und aus nachhaltigem Anbau ist) Sein Beinkleid besteht aus Pumphosen, die aussehen, als wäre der Toilettengang nicht erfolgreich abgeschlossen worden. Der Weltverbesserer trägt oft eine Mütze mit indigenen Mustern und Länderkennung – selbst bei 30 Grad im Schatten, die dank seiner prachtvollen Dreadlocks nicht so wirklich passt. Er redet immerzu von dem tollen Ökoprojekt im ecuadorianischen Regenwald, wie er Strände von Plastik befreit, mit Kindern Muschelketten bastelt oder Klolöcher aushebt und möchte das du das Gleiche tust. Nebenbei vernichtet er rauchenderweise Unmengen von grünen Pflanzen, die er in einer Bauchtasche aus Jamaica Farben unter seinem gebatikten Tank Top aufbewahrt. Er läuft auch bei Regen, Schotterpisten und durch Nebenflüsse des Amazonas (Ey, Schlangen und Piranhas sind ein Geschenk von Mutter Erde) barfuß und wettert dabei unentwegt gegen die Globalisierung. Peace, mann!

  • Der „Ich mache ein Hostel auf“ Backpacker

Er ist getrieben von großem Unternehmergeist. Nach der Hälfte seiner Reise durch Mittel – und Südamerika hat dieser Backpacker soviel Hostel Erfahrung, das er auf die glorreiche Idee gekommen ist, selbst eins zu eröffnen, das viiiiiel cooler ist, als die, die schon da sind. Er weiß nur noch nicht wo und ist immer auf der Suche nach dem perfekten Spot. Das ihm nebenbei aufgrund seiner intensiven Recherche die Kohle ausgeht, merkt er spätestens, wenn er wieder in der eigenen Studentenbude sitzt und weiterhin von „so ein Hostel machen ist doch voll easy“ träumt.

  • Der Musiker

Dieser Mensch ist ebenfalls leicht zu erkennen, da er ohne seine Gitarre nirgendwo hingeht. Die Gitarren Aufbewahrungstasche ist sozusagen im Rücken implementiert und das Saiteninstrument zu jeder sich bietenden Gelegenheit griffbereit. Besonders gerne abends in den Hinterhöfen, Terrassen und Rooftops von Hostels fühlt sich diese Gattung dazu berufen, die Situation mit seinen virtuosen Gitarrenklängen zu beschallen. Dabei reißt er das komplette Repertoire ab, das ihm von der Backpacker Gang zugeworfen wird. Das Hostel ist seine persönliche Konzertbühne. Manu Chao, Jack Johnson und Summer of 69 werden dann von einem semi talentierten Trommler („Cool, da standen Bongos in der Ecke“) begleitet und irgendeiner kann ja immer ähm singen……nicht.

  • Die besten Freundinnen aka BFF

Sie sind unzertrennlich und gut erkennbar an Ihrem 120 Liter Rucksack, der Ihre eigene Körpergröße bei Weitem überragt und den sie unter dem Einsatz unmenschlicher Kräfte (Frauen sind halt doch das starke Geschlecht) quer durch ganze Länder transportieren. Dank Ihrer Hot Pants, die tiefe Einblicke auf den Sitzmuskel ermöglichen, wird Ihnen die schwere Last liebend gerne von der männlichen Backpacker Gemeinschaft in Busse, in den 3. Stock des Hostels ohne Aufzug und von Flughafen Bändern gehievt. Thääääänk youuuu.
Sie machen – seit dem Abi letzten Sommer – alles zusammen, den Selfie Stick plus Instagram Dauerleitung (dank scheißteurem World Internet Pack, das Mami bezahlt) ständig im Anschlag, um diese vertrauten Momente in Form von Hüpfbildern der Weltöffentlichkeit zu präsentieren. Süß!

  • Der Ich weiß alles Backpacker alias der Besserwisser alias der wandelnde Reiseführer

Der Besserwisser hat alle Länder schon „gaaaanz oft“ bereist und kennt selbst den dreckigsten Strassenhund mit Vornamen. Er weiß alles – wirklich alles – über ein Land und wird Dich rundum mit allen relevanten Infos versorgen – ob du willst oder nicht! Du brütest im Gemeinschaftsraum beim Frühstück über deinen nächsten Plänen? Keine Angst, er wird dich auf jeden Fall nach Kräften unterstützen und Dir den Lonely Planet samt Frühstück vom Tisch fegen. Denn bei Ihm – und nur bei IHM! – erfährst du, wo es das beste Streetfood, den schönsten Strand und die aufregendsten Touren gibt.

  • Die Dauerparty Biervernichtungsmaschine

Yeah, jetzt geht´s ab, ist das Motto dieser Spezies. Sie scheren sich einen Scheiß um Locals, Kultur oder Sehenswürdigkeiten. Wichtig ist der nächste Rausch. Du erkennst Sie an den fetten Augenringen und dem obligatorischen Bier in der Hand – auch 11 Uhr vormittags (Früher kommt er nicht aus dem Bett, weil gestern Abend halt so ne fette, fette Party war). Damit wird sich nämlich gleich auf das abendliche Bier Pong oder Barhopping eingeschworen. Die oft im Rudel auftretenden Personen bestimmen gleich das ganze Hostel grölend zur Partymeile und stopfen den (Ihren) Kühlschrank so mit Alkohol voll, das selbst die kleinste Schüssel mit Guacamole von gestern Abend ein tristes Dasein auf der Fensterbank fristen muss. Ihr Bett im Dorm ist meist unbenutzt, da sie sowieso immer sturzbesoffen im Garten, auf dem Klo oder auf der Couch im Gemeinschaftsraum (oder daneben) pennen.

  • Der Angsthase

Der Angsthase hat bereits beim Check-In die Schweißperlen auf der Stirn. Er kramt unentwegt in seinen Taschen, um zu sehen, ob Portmonaie, Reisepass und Flugtickets noch an der gleichen Stelle sind wie vor 3 2 Minuten. Er schneidet vor der Reise Zahnpasta Tuben auf, um es als Geldversteck zu verwenden und seine Reiseapotheke nimmt die Hälfte seines Backpacks ein (Darunter hilfreiche Mittel wie Wick Vaporub, weil man sich beim Baden im Meer bei 35 Grad ja erkälten könnte). Im Hostel wird als erstes eine Skype Verbindung zum Elternhaus aufgebaut – „Ich muss zuhause Bescheid sagen, das alles gut ist“. Und morgen auch. Danach wird Wasser abgekocht, das Klo mit Sagrotan Tüchern desinfiziert und sich selbst so ordentlich mit Mückenspray besprüht, das selbst die heimischen Mücken den Sommer danach noch einen grausamen Chemietod sterben. „Verdammt, wo ist die Zahnpasta Tube?!“

  • Das Hygienemuffel aka der Unordentliche

Leicht zu erriechen ist dieser Backpacker bereits beim Eintritt in dein 8er Dorm. „Die Socken kannst du ruhig rüber auf mein Bett schmeissen“ – nur wohin? Wenn du deinen Selfie Stick zur Entsorgung von Socken und Unterwäsche (bzw. das Knäuel, was mal Socken und Unterwäsche gewesen sein könnte) zweckentfremden musst, weißt du, mit wem du es zu tun hast. Das Bett randvoll mit ungewaschenen Klamotten des letzten halben Jahres fühlt er sich wohl in seiner meist Oberkörper- und Deo freien Haut – während Du mit Entsetzen feststellst, das sich das Fenster deines Dorms nur einen winzigen Spalt öffnen lässt. Gerne erklärt er das Zimmer zu seiner persönlichen Abstellkammer und breitet sich gerne auf benachbarte Betten aus. (Ich mag besonders frühlingsfrische Handtücher über dem Kopfteil meines Bettes – erst dann schläft es sich so richtig gut)


Welche dieser Backpacker sind Dir schon über den Weg gelaufen? Du hast auch lustige Begegnungen mit anderen Backpackern gehabt? Ich freue mich über Eure Stories in den Kommentaren!