Arbeitsnotizen zu Fels in der Brandung: Natürlich sollte Thams im ersten Kapitel vorkommen, das es also zu überarbeiten gilt.
Thams stößt plötzlich auf Fels, nicht irgendeinen, sondern gegen Boris Fels. (Thams läuft auf, anschließend aus.) Wein/Champagner (mal sehen!) sickert durch das Leck und strömt auf Fels Ärmel, der ihn überrascht anblickt, aber nichts sagt.
Thams schiebt mit dem Mittelfinger seine Brille den Nasenhügel hinauf und zerrt sein gefährlichstes Kritikergrinsen aus den Kellern des Körpers ins schale Licht des Mundinnenraums und drängt es dann hinaus auf die Lippenvorsprünge, die unter dem Gewicht dieses Koloss zu bersten scheinen.
Kurzes Geplänkel? Eher nicht, sondern nur zwei, drei Worte Thams, die sich durch winzige Öffnungen im Lippenmauerwerk zwängen. Wortflüchtlinge, die sich – Schweißperlen auf Lippen und Stirn – gehetzt umsehen und dann todesmutig in die Tiefe des Raumes stürzen, der sich aus ihrer Sicht in der Ewigkeit zu verlieren scheint.
Vor den Toren dieser Ewigkeit entdecken sie Fingernägel, Weingläser, die wie Raumschiffe durchs All schweben.
Irritation?
Die surreale Landschaft könnte von den Worten stillschweigend hingenommen werden. (Kommt wahrscheinlich ganz auf die Worte an, die den Ausbruch wagen.)
Ansatz: Könnte mit den Fluchtplänen der Worte beginnen. (Ein Kerker, Stroh, ein erstes Wort schlägt die Augen auf und sieht sich verdutzt um.)
Thams wird schließlich von seiner Frau fortgezerrt, hinaus auf den offenen Ozean einer/der Party.
Fels steigt in den Ausguck seines Kopfes, erspäht die trostlosen Wracks einiger Schiffe, die bereits vor Jahren von Thams Kanonen getroffen wurden, aber nicht untergehen wollen, weil es stets ein Weinglas gibt, das in der Hand gehalten werden will. (Finger, dürr wie Mastbäume, umschließen die Gläser.)
Dann betritt ein Zirkusdirektor den Raum, lässt Dichter in die Manege traben, die unter dem donnernden Beifall der Gäste erschossen werden.