Jeder Bewerber kennt das: Anschreiben und Lebenslauf sind bestens geschrieben und vorbereitet, die Bewerbung ist verschickt. Dann beginnt das Warten auf eine Antwort – und das kann dauern.
Im Schnitt brauchen Unternehmen drei bis sechs Wochen, um auf eine Bewerbung zu reagieren. Doch in manchen Fällen warten Sie vergeblich, es kommt einfach keine Antwort. Das ist für Sie als Bewerber frustrierend – und oft vermeidbar.
Sicher, es wird immer Unternehmen geben, die sich nicht die Mühe machen, Unterlagen zurückzuschicken und Absagen zu versenden. Doch das sind Ausnahmen, in der Regel erhalten Sie – bei seriösen Unternehmen – zumindest eine Absage. Diese ist – leider – manchmal standardisiert, doch Sie wissen dann wenigstens, woran Sie sind. In vielen Fällen, in denen Sie – auch auf Nachfrage – gar keine Antwort auf Ihre Bewerbung erhalten, ist wahrscheinlich einer der folgenden Gründe dafür verantwortlich. Und diese können Sie bereits im Vorfeld vermeiden.
Unvollständige Angaben
Vor allem bei Online-Bewerbungen, die Sie über das Bewerbungssystem des Unternehmens eingeben, können fehlende Angaben das Aus bedeuten. Denn viele Systeme sortieren unvollständig ausgefüllte Bewerbungen direkt zu Beginn aus. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Sie hier keine Antwort erhalten.
Nichtssagender Betreff
Bei E-Mail-Bewerbungen kann Ihnen eine allgemein gehaltene Betreffzeile alle Chancen verbauen. In manchen Unternehmen wird eine solche E-Mail dann erst gar nicht an die Personalabteilung weitergeleitet – und folglich auch nie beantwortet.
Mangelnde Rechtschreibung
Auch wenn es für Sie vielleicht nach einer Kleinigkeit klingt: Ein mit Fehlern gespicktes Anschreiben kann für einen Personaler Grund genug sein, Ihre Bewerbung direkt in den Papierkorb zu befördern. Ohne je zu antworten.
Fehlende Zeugnisse
Viel hilft nicht immer viel, daher gilt bei den Zeugnissen: Die letzten Arbeitszeugnisse und alle für die Stelle relevanten Nachweise gehören in die Bewerbung. Dumm nur, wenn Sie und der Personaler unterschiedliche Vorstellungen davon haben, was für die Stelle relevant ist. Manche Unternehmen fragen noch mal bei Ihnen nach – die Regel ist das jedoch nicht. Durchaus möglich, dass Ihre Bewerbung dann nie wirklich bearbeitet – geschweige denn beantwortet – wird. Eine Nachfrage nach einigen Wochen der Wartezeit kann hier Klarheit schaffen.
Zu späte Bewerbung
Die Stellenanzeige ist bereits seit sechs Wochen ausgeschrieben, doch der Job klingt so gut, dass Sie sich trotzdem bewerben – ohne vorher beim Unternehmen nachzufragen, ob die Stelle noch vakant ist. Können Sie natürlich machen. Wundern Sie sich dann aber bitte nicht, wenn Sie nie wieder etwas von dieser Bewerbung hören. Ist eine Stelle so lange ausgeschrieben, sollten Sie auf jeden Fall beim Unternehmen nachfragen, bevor Sie sich bewerben.
Zu viele Bewerbungen
Manche Jobs sind so begehrt, dass innerhalb kürzester Zeit hunderte Bewerbungen auf eine Stellenanzeige eingehen. Wenn Sie Bewerbung Nummer 487 einreichen, ist es durchaus möglich, dass diese untergeht und nie bearbeitet wird. Das ist nicht schön, kann aber passieren. Auch hier kann Ihnen eine kurze Nachfrage vor der Bewerbung Ihnen dabei helfen, die Situation realistisch einzuschätzen – und sich die Bewerbung möglicherweise zu sparen.
Fehlende Qualifikation
Der eine oder andere Job klingt so verlockend, dass sich auch Personen auf die Stelle bewerben, die gar nicht dafür qualifiziert sind. Das mag verständlich sein, doch mit einer Antwort auf eine solche Bewerbung sollten Sie nicht rechnen.
Widersprüchliches Bild
Dass Personaler inzwischen – zumindest bei höher qualifizierten Jobs – auch Google als Recherche-Möglichkeit im Bewerbungsprozess nutzen, ist kein Geheimnis. Schwierig wird es immer dann, wenn Ihre schriftliche Bewerbung nicht mit Ihrer Online-Reputation in Einklang zu bringen ist. Treten hier zu große Differenzen auf, kann das ein K.O.-Kriterium für Ihre Bewerbung sein.