8 Fragen, die Sie dem Personaler im Bewerbungsgespräch stellen können

Von Jobagent @jobagent

Die Recruiter sind bei einem Vorstellungsgespräch nicht die einzigen, die Fragen stellen dürfen. Auf jeden Fall sollte das nicht so sein, denn als Arbeitnehmer, beziehungsweise als Bewerber, können Sie wichtige Informationen über Ihren zukünftigen Job und die Firma herausfinden, wenn Sie der Personaler/in die richtigen Fragen stellen. Ausserdem wirken Sie souveräner und zeigen, dass Sie sich mit dem Unternehmen auseinandergesetzt haben. Folgender Beitrag greift acht Fragen auf, die Sie als Jobsuchende/r im Bewerbungsgespräch einbringen können.

1. Wie hat sich diese Position entwickelt seit sie erschaffen wurde?

Anhand dieser Frage können Sie herausfinden, ob die Stelle sich über die Jahre weiterentwickelt hat oder ob sie eine Sackgasse für Arbeitnehmer darstellt. Wenn der oder die Recruiter sagt, dass die Stelle sich entwickelt hat, bedeutet das, dass Ihre Chancen auf Wachstum im Unternehmen gross sind. Das heisst, neue Verantwortlichkeiten könnten hinzukommen oder der Arbeitgeber ist bereit, Ihnen mehr zuzutrauen als nur diese Stelle. Wenn allerdings die Stelle über Jahre hinweg gleich geblieben ist, sollten Sie nicht erwarten, in diesem Unternehmen aufsteigen zu können. Allerdings kommt es hier auch darauf an, was Sie wollen: Es kann auch das Ziel eines Arbeitnehmers sein, auf einer bestimmten Stelle zu bleiben und nicht mehr zu wollen.

2. Was haben Angestellte vor mir getan, um ihre Aufgaben erfolgreich zu erfüllen?

Wenn Sie diese Frage stellen, können Sie herausfinden, wie das Unternehmen „Erfolg“ misst. So können Sie einschätzen, wie hoch die Erwartungen sein werden und ob Sie die dafür erforderlichen Skills besitzen. Sie sollten sich allerdings auch nicht zu fest abschrecken lassen, wenn die Person vor Ihnen den Job ganz anders anging als Sie das tun würden – Menschen sind verschieden und lösen Probleme und Aufgaben auf verschiedene Art und Weise.

Anhand dieser Frage können Sie auch einschätzen, welche Unternehmenskultur vorherrscht, denn oft ist das, was eine gewisse Person in einem Unternehmen tut, um erfolgreich zu sein, auch ein Anhaltspunkt dafür, was das gesamte Unternehmen dazu tut.

3. Was gefällt Ihnen am meisten an der Arbeit in Ihrem Unternehmen?

So können Sie einen Einblick bekommen, was der oder die Recruiter am Job am meisten schätzt und was zu seinem oder ihrem Erfolg im Unternehmen führte. Infolgedessen können Sie abschätzen, ob Sie dieselben Werte teilen wie Ihre Vorgesetzten und das Unternehmen.

Zusätzlich: Wenn dem oder der Befragten keine zufriedenstellende Antwort einfällt, ist die Chance gross, dass Sie später auch nichts Positives über die Arbeit in diesem Unternehmen sagen werden können.

4. Welche Arbeit wird in den nächsten drei Monaten die höchste Priorität in dieser Position besitzen?

Mit dieser Frage können Sie herausfinden, auf welchen Aufgaben der Fokus liegt bei der Stelle. Zusätzlich können Sie so wichtige Informationen bekommen, was Sie am ersten Tag machen müssten, um einen guten Eindruck zu hinterlassen, falls Sie die Stelle bekommen.

5. Bei einer Managerstelle: Was sind die Qualitäten erfolgreicher Manager in Ihrem Unternehmen?

Zuerst: Sie sollten auf diese Frage eine Antwort im folgenden Stile bekommen: „Unsere besten Manager sind unabhängige Denker, gute Lehrer und wissen genau, in welche Richtung das Unternehmen gehen sollte.“ Die Eigenschaften sind austauschbar, wichtig ist, dass der oder die Recruiter Ihnen sagen kann, was in diesem Unternehmen einen guten Manager ausmacht. Wenn er oder sie Ihnen keinen „Star“ in den Reihen der Manager nennen kann, kann dies bedeuten, dass das Unternehmen zögerlich ist mit Fortschritt und auch eher weniger Leute befördert werden.

Wenn Ihnen wie im Beispiel oben Eigenschaften genannt werden, überlegen Sie sich, wie und ob Sie in Ihrem bisherigen Berufsleben nach diesen Grundsätzen gehandelt haben.

6. Bei einer Einstiegsstelle: Wenn ich den Job kriegen würde, wie würde ich mit meiner Führungsperson zusammenarbeiten?

Anhand dieser Frage können Sie evaluieren, ob sie in dieser Einstiegsstelle aktiv mit Ihrem Vorgesetzten zusammenarbeiten und dieser Sie fördert, oder ob sie einfach nur Befehle entgegennehmen und so auch weniger Ihre Skills und Ihr Know-How präsentieren können, um später in der Karriereleiter aufzusteigen.
Wenn die Personalerin keine Antwort auf diese Frage findet oder Ihnen zu verstehen gibt, dass Sie in dieser Stelle nicht mit Vorgesetzten arbeiten würden, haken Sie nach und fragen Sie nach den Gründen. Diese können teilweise sehr einleuchtend sein.

7. Was sind typische Herausforderungen, die an eine Person in dieser Position gestellt werden?

Es ist einfacher, einzuschätzen, ob eine Stelle für einen geeignet ist, wenn man weiss, was auf einen zukommt. Beispielsweise könnte es sein, dass Ihnen mitgeteilt wird, dass Sie oft zu unregelmässigen Zeiten arbeiten werden. Oder dass Sie eine Abteilung leiten, bei der das Budget sehr knapp ist. Oder dass Sie viele Überstunden leisten müssen.

Zusätzlich: Wenn der Personalvermittler Ihnen keine Herausforderungen nennt, deutet dies darauf hin, dass er Ihnen nicht die ganze Wahrheit sagt. Grundsätzlich werden Ihnen natürlich im Vorstellungsgespräch auf diese Frage eher die am wenigsten unangenehmen Herausforderungen genannt. Aber das reicht, um einen Eindruck zu bekommen.

8. Haben Sie Bedenken bezüglich meiner Qualifikationen?

Vorsicht: Diese Frage sollten Sie nur stellen, wenn Sie selbstsicher genug sind, um Ihre Schwächen anzusprechen im Vorstellungsgespräch. Zusätzlich zeigen Sie sich bereit und fähig, geführt zu werden. Besonders die Bereitschaft, geführt zu werden, kann Ihnen grosse Vorteile gegenüber anderen Bewerbern verschaffen. Sie sollten allerdings auch sehen, dass diese Frage erhebliche Risiken birgt: Personalvermittler könnte Sie auf Schwächen ansprechen, für die Sie im Moment keine schlagfertige Rechtfertigung finden und das kann Sie auch schlechter erscheinen lassen.

Fazit