Die Lesung der eigenwillig-selbstbewussten Dichterin geriet zum Desaster und spaltete das vor Staunen starre Publikum. Es zeigte sich irritiert und reagierte mit Hohn und Gelächter. Etliche Besucher verließen sogar empört den Saal. Andere waren jedoch fasziniert von der ungewöhnlichen Performance und klatschten demonstrativ Beifall. Die Lasker-Schüler, von der Presse als “Vertreterin der modernen radikalen Lyrik” angekündigt, reagierte verärgert und appellierte an das Publikum: “Ich bitte um Ruhe, ich lese hier das Allerfeinste vor. So geht das nicht weiter, ich bin das anders gewöhnt.” / njuuz