Ich bin nie in meinem Leben in ein Rock-Konzert gegangen, und auch meine Plattensammlung war und ist geradezu lächerlich. Bob Dylan, Van Morrison, Pete Seeger und einigen anderen Sängern bleibe ich auf eine altmodische Weise treu, sie sind die Fortsetzer des German Lieds. «Blowin’ in the wind» und «Mr. Bojangles» und viele andere von Dylans grossartigen Songs, die er heute noch mit seinem entfesselten Krächzen singt, können mich noch immer in eine jugendliche Träumerei versetzen, während ich die Beatles und die Rolling Stones nicht mehr hören kann. Wenn ich allerdings (vor meinem Tod) gefragt werden sollte, welche Musik an meinem Grab zu spielen sei, würde ich um die Impromptus von Schubert bitten. / Michael Krüger, NZZ