Der Band «Ich habe keine Feinde, ich kenne keinen Hass» versammelt Texte zu ganz unterschiedlichen Themen, die aber alle das moralische Totalversagen der chinesischen KP illustrieren. Auch wenn Lius Thesen nichts bahnbrechend Neues bringen, so überzeugen sie doch durch ihr reflexives Niveau. In ihnen verbinden sich historisches Wissen mit politischer Verve und einer tiefen Menschlichkeit. Der nun erschienene Band ist ein wichtiges Dokument und eine Art Handbibliothek, auf die deutsche Leser noch lange zurückgreifen müssen, wenn es um Liu Xiaobo geht. Er soll erst 2020 aus dem Gefängnis entlassen werden. / Katharina Borchardt, Neue Zürcher Zeitung
Liu Xiaobo: Ich habe keine Feinde, ich kenne keinen Hass. Ausgewählte Schriften und Gedichte. Mit einem Vorwort von Václav Havel. Herausgegeben von Tienchi Martin-Liao und Liu Xia. Aus dem Chinesischen von Karin Betz und Hans Peter Hoffmann. Verlag S. Fischer, Frankfurt am Main 2011. 412 S., Fr. 35.50.