Schluss mit dem Politologen-Blick auf Stefan George, fordern Christophe Fricker und Die Welt:
Fricker teilt Georges skeptischen Blick auf die Moderne, schätzt seinen Versuch, auf moderne Weise antimodern zu sein, sich einem Senkblei gleich in die Gegenwart hinabzulassen, um sich gegen deren Zumutungen zu wappnen, gegen Machbarkeitsglauben, entgrenzten Individualismus und die heute wieder so aufgeputzte Rede vom vermeintlich Alternativlosen. Zudem nimmt er George ganz als Dichter wahr. Nur die Gedichte entschieden schließlich darüber, was George uns Heutigen zu sagen hat. Frickers Sicht belebt und erfrischt.
Christophe Fricker: Stefan George – Gedichte für dich. Matthes & Seitz, Berlin. 384 S., 29,90 Euro.