Nelly Sachs wollte als Person hinter ihrem Werk verschwinden, im Dunkeln bleiben, damit nur ihre Worte wichtig seien. Vermutlich ein Hinweis darauf, wie die Gedichte der jüdisch-deutschen Schriftstellerin während des schwedischen Exils entstanden: in der Nacht und bei gelöschtem Licht, um nicht ihre kranke Mutter in der winzigen Einzimmerwohnung zu stören.
Dabei hatte alles so gut begonnen im Leben der Nelly Sachs – mit einer behüteten, möglicherweise sogar überbehüteten Kindheit seit der Geburt in Berlin 1891. Diesen Lebensweg bis zu ihren mehrfachen Aufenthalten in Nervenkliniken ab 1960, dem 1966 verliehenen Nobelpreis für Literatur und dem Tod im Mai 1970 zeichnet nun das Jüdische Museum Frankfurt nach, in einer Wanderausstellung, die bereits in Berlin, Stockholm und Zürich zu sehen war. …
Bis in die 80er Jahre wurde sie gelesen, danach ebbte das Interesse ab. / Christian Huther, Frankfurter Neue Presse
Jüdisches Museum, Untermainkai 14–15, Frankfurt, Telefon (069) 212-388 04.
Bis 31. Juli, dienstags und donnerstags bis sonntags 10–17 Uhr, mittwochs 10–20 Uhr. Eintritt 8 Euro.
Internet http://www.juedischesmuseum.de