70. Poesie als Lateinamerika

Der Mexikaner José Emilio Pacheco macht sich in „Sirenendämmerung“ Gedanken über Wissen und Nichtwissen, Wirklichkeit und Fantasie. Reichlich mysteriös ist das neunseitige Gedicht „Der Tiger im Haus“ von Pachecos Landsmann Eduardo Lizalde, auf das auch der Titel des Sammelbandes zurückgeht.

Als „Antipoet“ kommt der exzentrische Chilene Nicanor Parra daher. Er misstraut den Wörtern und ihrer Fähigkeit, etwas zu bezeichnen und fordert in „Umbenennungen“ die Dichter dazu auf, die Namen aller Dinge zu ändern, auch den Namen Gottes. In „What is poetry?“ definiert er sein Verständnis von Poesie: „alles was man sagt ist Poesie/alles was man schreibt ist Prosa/alles was sich bewegt ist Poesie/was stillsteht ist Prosa.“

„In allen Ländern Lateinamerikas haben die Dichter eine besondere Stellung. Sie werden geliebt und rezitiert“, sagte Strausfeld bei der Vorstellung ihres Buches in Berlin. …

Ein Anschlussband mit jüngeren Dichtern ist nicht ausgeschlossen…

/  Die Erben Nerudas – neuere lateinamerikanische Poesie – weiter lesen auf FOCUS Online

Michi Strausfeld (Hg.): Dunkle Tiger – Lateinamerikanische Lyrik, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main, 373 Seiten, 24,99 Euro, ISBN 978-3-10-074444-9



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