7 Tipps, wie man sein Wohnmobil am besten verkauft

Von Sandra Westenhöfer-Grammeth @campingchecker

Ein Wohnwagen begleitet uns ein ganzes Stück unseres Lebens und teilt intime Momente mit uns.


Welch emotionale Bindung viele Menschen im Laufe der Jahre zu ihrem Wohnwagen oder Wohnmobil entwickeln, lässt sich schon erahnen, wenn man in diversen Camper-Foren geradezuabenteuerliche und lustige Kosenamen für das mobile Heim liest. Von Knubbel, Trudi, Resi und Johnboy ist dort die Rede.

Keine Frage, für viele wird das fahrende Urlaubsheim sogar ein Teil der Familie.


Deshalb ist es auch ein komisches Gefühl, wenn man das liebgewonnene Gefährt irgendwann verkaufen möchte oder muss. Wenn zum Beispiel Familienzuwachs ansteht und ein Wohnmobil mit 2 Schlafplätzen einfach nicht mehr ausreicht. Oder umgekehrt das Wohnmobil zu groß ist, weil die Kinder mittlerweile aus dem Haus sind. Oder das Wohni in die Jahre gekommen ist und man sich einfach ein neueres Modell anschaffen möchte.

Welcher Grund auch immer dahinter steckt: Der Verkauf des Wohnmobils bzw. Wohnwagens sollte gut überlegt sein und mit kühlem Kopf angegangen werden. Schließlich möchte man, wenn man schon verkaufen muss, das Beste rausholen - und das Wohnmobil in gute Hände geben.

Und dabei gibt es einiges zu beachten.

Wieviel ist's wert?


Und damit ist jetzt nicht der ideelle Wert, denn was einem selbst sein Wohnmobil wert und teuer ist, wird einem kein Mensch bezahlen.

Nein, gemeint ist der rein materielle Wert, den das Wohnmobil auf dem Markt erzielen kann.

Um ein Gefühl dafür zu bekommen, was man als Verkaufspreis aufrufen kann, ist ein Blick in diverse Anzeigenportale ein erster Schritt. Dort kann man nach ähnlichen oder identischen Modellen, dem Baujahr, Ausstattungen filtern und seine Schlüsse daraus ziehen.

Nicht immer sind die Verkäufer aber so ehrlich und schreiben in die Anzeige alle Mängel hinein, die das Fahrzeug aufweist. Außerdem ist bei den Preisen auch fast immer noch etwas Luft nach unten. Die Ausschreibungstexte sind also mit etwas Vorsicht zu geniessen.


Wer es ganz genau wissen möchte, kann natürlich auch einen Gutachter beauftragen, ein Wertgutachten zu erstellen. Mit Kosten um etwa 300 € muss man hier rechnen, weshalb sich das Gutachten nicht für jeden rechnet.

Günstiger geht es mit den sogenannten Gebrauchtwagen-Checks, die eine ausführliche Sichtprüfung inkl. Protokollierung durch einen Kfz-Sachverständigen beinhaltet. Hier kommt man mit etwa 200 € für den Check eines Wohnmobils aus, Wohnwagen sind - da weniger Technik geprüft werden muss - etwa ein Drittel günstiger.

Verkaufen ja - aber wie und wo?


Der Wert des Wohnmobils liegt auf dem Tisch. Aber wie bringt man es jetzt an den Mann - oder die Frau?


Ich habe schon oft gesehen, dass manche sich Schilder an die Scheibe ihres Wohnwagens oder Wohnmobils kleben. Einige sogar mit ausführlichem Verkaufstext. Als ergänzende Maßnahme ist dies sicherlich eine Möglichkeit, aber die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet jemand dort vorbei kommt, der genau so ein Modell haben möchte, ist doch ziemlich gering.

Als einzige Vermarktungsstrategie taugt das also ganz und gar nicht.


Auf Fahrzeuge spezialisierte Anzeigenportale - online oder offline - sprechen die richtige Zielgruppe an und sind deshalb schon eine bessere Wahl. Der Verkaufstext sollte alle wichtigen Daten des Fahrzeuges beinhalten und auch die Mängel nicht verschweigen. Denn das könnte als Arglist ausgelegt werden und im Falle eines Schadens Gewährleistungsansprüche nach sich ziehen - auch, wenn dieMängelhaftung beim Fahrzeug-Privatverkauf eigentlich ausgeschlossen ist.


Wenn auch mittlerweile die Preisstruktur bei ebay geändert wurde, fallen dort im Verkaufsfall immer noch 10 % (maximal 199 €) des erzielten Preises als Gebühr an. Der Verkaufspreis bei einer Auktion ist jedoch oft ein Spiel mit dem Glück. Wer sich darauf einlässt, kann ein gutes Geschäft machen - oder muss sein Wohnmobil unter Wert abgeben.


Klare Zahlen bieten dagegen auf den Ankauf von Wohnmobilen und Wohnwagen spezialisierte Händler wie das bundesweit tätigeWohnmobil-Center am Wasserturm. Ein seriöser Händler besichtigt das Mobil und unterbreitet ein entsprechendes Angebot, welches man annehmen kann, aber nicht muss.

Eventuelle Schäden sind überdies kein Hindernis. Sie werden dokumentiert, in dem Angebot entsprechend berücksichtigt und mitübernommen - dafür kann man das Wohnmobil aber auch sorgenfrei abgeben und braucht keine Regresse zu fürchten.

Vorteil beim Verkauf über einen Händler: man muss nicht mehrere Besichtigungstouren über sich ergehen lassen und das seltsame Gefühl gleich mehrfach zulassen, dass fremde Menschen in den Schränken und Schubladen stöbern und auf den Betten probeliegen.

Kaufpreis - cash, per Überweisung oder Scheck?


Barzahlung bei Abholung ist meiner Meinung nach die erste und einzige Wahl. Das Geld lässt man am besten direkt im Beisein des Käufers bei der Bank auf Echtheit überprüfen. Ein Käufer, der nichts zu befürchten hat, hat sicher nichts dagegen einzuwenden.

Was spricht auch dagegen? Das Fahrzeug muss sowieso abgeholt werden - wozu dann eine Überweisung?

Von der Annahme eines Schecks dagegen ist völlig abzuraten - stellt sich beim Einlösen heraus, dass dieser ungedeckt ist, sieht man vermutlich weder sein Geld noch sein Wohnmobil je wieder.

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