Ich hatte ein Haus gebucht, ein Haus mit Sauna und Meerblick, ein Haus ohne Internet. Als mir das auffiel, kam irgendwie keine Panik in mir auf, das wunderte mich. Ich freute mich sogar irgendwie ein bisschen. Ich bin rastlos, das weiß man, wenn man mich etwas besser kennt, ich kann nur sehr selten einfach nur “sein”, und wenn es mal passiert, dann zelebriere ich das “sein” mit einer solchen Leidenschaft, dass es auch schon wieder nicht sonderlich entspannt ist.
Aber: ich habe guten Kontakt zu meinem inneren Kind. Also fragte ich mein inneres Kind, was es denn im Urlaub gerne machen würde.
“Essen”, sagte es, “Ich will ganz viel essen!” Geht klar.
“Spielen will ich! Aufm iPad!” sagte es. “Und was?”
“Na, Pflanzen gegen Zombies auf jeden Fall! Und vielleicht auch Monopoly!”
“Und in die Sauna!” “Davon muss ich jetzt aber kein Foto zeigen, oder?”
“Neneee hihihi! Das wäre ja ein Nackfoto! Hihihi! Uuuund puzzlen!”
“Und dem Wetter zusehen!”
“Also willst Du eigentlich nur drinnen rumgammeln?”
“Naaahaaain! Wir können auch am Strand spazieren gehen und mit Strandgut spielen und lustige Häuser angucken!”
“Und ausmalen!” “Ausmalen?! Ich bin 33, bei Seifenblasen bin ich ja noch dabei, aber ausmalen?!”
“JAHA! Ausmalen ist voll gut. Vor allem weil Deine eigenen Zeichenskills jetzt nicht so der Hammer sind.”
“Ähem. Dankeschön. Ja, dann bestell ich wohl mal ein Malbuch?”
(Stifte: eine Mischung aus alten Buntstiften und ein paar neuen Faber-Castell Colour Grips und Art Grips)
Dazu kann man übrigens super Hörspiele und Hörbucher hören. Mein inneres Kind ist eher einfach gestrickt und verlangte: “Tommy Jaud!”
*seufz*
“Also erstens hat Søndervig, wo das Haus steht, offenes WLAN. Und ansonsten hab ich ein kleines 100MB-Paket für mein iPhone gebucht.”
“Aber eigentlich wollen wir ja gar nich ins Internet!”
“Richtig. Die schönen Fotos können wir auch später noch hochladen.”