7 Armstrong-Titel...

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Nun feiern sie wieder! Endlich hat man ihn überführt, diesen schlimmen Betrüger! “Lance Armstrong hat keinen Platz im Radsport”, unterstreicht Verbandsboss Pat McQuaid am Montag, “so etwas darf nie wieder passieren.“ – Und die “Welt” titelt “Der gefallene Supermann”, der “Tagesspiegel” konstatiert den “Gipfel aller Dopingskandale”, der Stern sieht den Absturz “From Hero to Zero” … und das “Hamburger Abendblatt” treibt die Perversion auf die Spitze: “Profitiert nun Ullrich?” – Hurra, der böse Doping-Sünder ist überführt, jetzt wird alles besser. Aber was ist denn wirklich passiert?

 

Lance Armstrong wurden soeben alle sieben Titel der Tour de Farce aberkannt. Nun überlegt man, welche sieben anderen Doping-Sünder statt dessen zu Siegern erklärt werden sollen; unter ihnen Jan Ullrich, der sich seit Jahren wie eine Schlange windet, um nicht ebenfalls offiziell als Spritzen-Junkie gebrandmarkt werden zu können. Oder glaubt jemand im Ernst, dass es ohne Doping möglich war (und ist!), bei der alljährlichen Frankreich-Rundfahrt unter die ersten 20 (wahrscheinlich eher 100) zu kommen, wenn man auf Doping verzichtet? Natürlich nicht! Solange so hohe Siegprämien und so viel Prestige im Spiel sind, wird sich daran auch nichts ändern.

Armstrong zu überführen, hat nichts mit einem “Sieg” gegen irgendetwas zu tun, nicht im Geringsten. Profi-Radfahrer werden sich dadurch nicht einmal abschrecken lassen. Jeder von ihnen kalkuliert im Stillen ein, dass er irgendwann einmal erwischt werden kann. Bis dahin ist man am besten so erfolgreich wie möglich und verdient so viel wie möglich. Kommt dann später eine Sperre, hat man eben Pech gehabt und ist hoffentlich schon reich. In diesem Zusammenhang kann es nur gut sein, wenn man dem Zuschauer vorgaukelt, heute sei ein fieser Doping-Sünder bestraft worden, weil alle anderen damit indirekt reingewaschen werden. Bis zum nächsten Skandal …

Insofern ist der US-Amerikaner zwar nun entzaubert und überführt, im Grunde aber ist das ein ausgesprochener Pyrrhus-Sieg. Entweder gibt man Doping für Profi-Radsportler ganz frei und findet sich damit ab, dass da radelnde Chemie-Cocktails irrsinnige Steigungen hoch hetzen – was der Zuschauer zwar sehen aber nicht wissen will -, oder man findet eine Basis, Doping in genau definierten Grenzen zu legalisieren. Viele Mittel, die Sportler nicht einwerfen dürfen, darf jeder andere Bürger ungestraft nehmen. Wenn man diese Art der Sondergesetzgebung eliminiert und eine neue Basis genau definiert, ist dem Gleichheitsgrundsatz viel eher Genüge getan und der Schwarzmarkt der “Mittelchen” ausgebremst.

 


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