68. Pornografie, Nekrophilie, Verderbung einer Minderjährigen und der Aufruf, den Präsidenten zu töten

Der ukrainische Schriftsteller Juri Wynnytschuk hat sich mit den Machthabern angelegt: Er hat ein Gedicht geschrieben, das als Aufruf gelesen werden kann, den Staatspräsidenten zu ermorden. …  Das jetzt inkriminierte Gedicht hat er während einer “Nacht der erotischen Poesie” vorgetragen. (…)

DIE WELT: Sie hatten also Besuch von der Miliz. Was wollten die Beamten?

Juri Wynnytschuk: Der kommunistische Abgeordnete Leonid Hratsch hat gegen mich Anzeige erstattet. Anklagepunkte: Pornografie, Nekrophilie, Verderbung einer Minderjährigen, die meine Gedichte rezitierte, und der Aufruf, den Präsidenten zu töten. Deswegen kamen die Milizionäre. Ich habe sie hereingebeten und mit Kaffee bewirtet. Sie wollten Auskünfte über diese Gedichte. Sie waren freundlich zu mir. Ich hatte den Eindruck, sie haben sich bei der ganzen Geschichte gut amüsiert. Sie kannten meine Bücher. / Gerhard Gnauck, Die Welt



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