65. Ko what?

Erinnert man daran, dass der grosse Ko Un seit Jahren schon auf der Long- und Shortlist des Nobelpreiskomitees steht, so provoziert man in der Regel Erstaunen, wenn nicht gleich die launige Rückfrage: «Ko what?» Deutschsprachige Verlage, die auf koreanische Literatur spezialisiert sind (vor allem Pendragon und die Edition Peperkorn) oder sie zumindest immer wieder im Programm haben (Wallstein, DTV, Suhrkamp, Iudicium), laufen keine Gefahr, Bestseller zu lancieren. Die Subvention durch zumeist koreanische Sponsoren ist unabdingbar. Und die Verständnisschwellen sind weiterhin hoch. Deswegen ist es verdienstlich, dass der Iudicium-Verlag jetzt eine einführende Darstellung der koreanischen Literatur des 20. Jahrhunderts vorlegt, die informativ ist, die Orientierung durch ein Register erleichtert und aus der kaum überschaubaren koreanischen Lyrik zahlreiche Beispiele bietet. / NZZ 13.12.

Lee Namho et al.: Koreanische Literatur des 20. Jahrhunderts. Übersetzt von Jung Youngsun und Herbert Jaumann. Iudicium-Verlag, München 2011. 155 S., Fr. 25.90.



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