61. Honighohn

Die „Honigprotokolle“ kultivieren das Nebeneinander kleiner Phantasmagorien, sinnlicher Momentaufnahmen, politischer Szenen – und sie forcieren Abschweifungen in disparate Wortfelder. So entsteht mittels einer kühnen Bild-Artistik eine „wilde Vielfalt, in die Tausenderlei eingefaltet ist“. Wie im programmatischen Gedicht „Honighohn“: „Was der Honig an sich bindet: Protokolle. / Beflockte Unionen auf grau- bis graublauem Trikotstoff. Menschen / Werden. Hängen. Bleiben. Samen und Pollen genauso. Süße der Luft. / Kandierte Haare, Bahnen, Brücken. Stelle ich sie weg vom Kopf, / bleiben sie auf ewig stehen. Jedes Maß ist wahr in jedem Sinn. / Doch in Bezug auf was? Diese Sprünge! Barocker Minimator / des Verlangens. Wilde Vielfalt, in die Tausenderlei eingefaltet ist, / nur wird es nicht umgesetzt.“ Den Rinckschen Digressionen sind einige minimalistische Lieder des Komponisten Bo Wiget beigefügt, die deren „Heiterkeit des Denkens“ noch erhöhen. In der Schlusszeile eines „Honigprotokolls“, das vor „billigen, schnittigen Begriffen“ warnt, wird die alchemistische Formel „Solve et Coagula!“ aufgerufen: Löse und verbinde. / Michael Braun, Tagesspiegel

Monika Rinck:
Honigprotokolle.

Sieben Skizzen zu Gedichten, welche sehr gut sind. Kookbooks, Berlin/Idstein 2012.
80 Seiten, 19,90 €.



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