Die Konservativen waren immer große Geschichtenerzähler; es ist ihre große Schwäche. Sie lieben es, die Augen in der Vergangenheit schweifen zu lassen, um nicht sehen zu müssen, was ihnen vor der Nase liegt. Zu der Geschichte gehört immer eine Vertreibung aus Eden, sei es durch die Hippies der 1960er Jahre, die Suffragetten, den elenden Abfall der Schtetl, die Französische Revolution, die Aufklärung, Luther, Machiavelli oder die Plünderung Roms. Als nächstes kann man sicher sein, daß sie Mallarmés Urteil wiederholen, daß “alle Poesie seit der großen homerischen Abweichung verkehrt läuft”. (Er scherzte nur halb dabei).
/ Mark Lilla in einem Essay über ein konservatives Horrorszenarium von “Obama und der Krise des Liberalismus”, New York Times Book Review 30.9. (Der deutsche Professor Hegel als Anstifter der Zerstörung des amerikanischen Liberalismus durch Obama – lesenswert!)