Wien (Culinarius) Hochwertige Materialien, nachhaltige Produktion und heimisches Handwerk: Darauf setzt der Vorarlberger Stuhlhersteller Längle Hagspiel seit sechzig Jahren. Aus der ehemals kleinen Werkstatt ist inzwischen ein Unternehmen mit internationaler Klientel geworden. Seinen runden Geburtstag feierte Längle Hagspiel am Samstag, den 4. Oktober 2014 mit einem Tag der offenen Tür.
In der Turnhalle der Gemeinde Höchst haben die beiden Schreinermeister Heinrich Längle und Hans Hagspiel 1954 ihre ersten Möbel hergestellt. Heute, sechzig Jahre später, fertigen zwanzig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Stühle, Tische und Bänke in einer modernen Werkstätte. Nach wie vor aus Massivholz, mit moderner Technik und in hochwertiger Handarbeit.
„Wir richten uns an Kunden, die hohe Qualität und regionale Herstellung schätzen“, erklärt Inhaber Günter Schobel. Der gelernte Werkzeugmacher war bereits von 1987 bis 1991 im Unternehmen führend tätig, bevor er es 2006 übernommen hat. Heute liefert Längle Hagspiel bis zu 15.000 Stühle pro Jahr aus. Der Jahresumsatz beläuft sich auf 2,8 Millionen Euro.
Modelle für qualitätsbewusste Kunden
„Hohe Stückzahlen und Massenware waren nie in unserem Fokus. Längle Hagspiel steht für hochwertige Handarbeit, Verlässlichkeit und gutes Design“, erklärt Schobel seine Philosophie. „Deshalb haben wir am Markt Bestand und überdauern auch Krisenzeiten.“
Nach mehreren Bauphasen wurde der Betrieb in Höchst vor 15 Jahren um einen Schauraum erweitert. Im Frühjahr 2011 eröffnete Längle Hagspiel eine Handelsniederlassung in Staad in der Schweiz. Die gesamte Produktion wird am Vorarlberger Firmensitz gefertigt, 55 Prozent davon gehen ins Ausland.
Etwa Dreiviertel der Abnehmer sind Kommunen, Seniorenresidenzen, Pflegeheime und Kirchen sowie Gastronomie und Hotellerie. Zum Kundenkreis zählen etwa das Hotel Schwärzler in Bregenz, das Gasthaus Plachutta in Wien oder das Hotel Kempinski in Aserbaidschan. Ein Viertel der Aufträge stammt aus dem gehobenen Privatbereich.
Renommierte Designer
Mit neuen Stuhlkreationen setzt Längle Hagspiel immer wieder Akzente. 2011 interpretierte die Manufaktur den Stuhlklassiker S90 des deutschen Möbeldesigners Arno Votteler neu. Die zwei Modelle LH76 und LH79 sind geradlinig und stapelbar, dazu noch bequem.
Nach den Plänen des Schweizer Innenarchitekten Matthias Buser brachte Längle Hagspiel 2013 das Modell LEON auf den Markt. Seine weichen Formen erinnern an frühere Kaffeehaus-Klassiker. Beliebt sind sie deshalb in der Hotellerie, Gastronomie wie im Wohnbereich.
Ökologisch, stabil und langlebig
Auf Ressourcenbewusstsein legt das Traditionsunternehmen besonders viel wert. Die verwendeten Hölzer stammen aus zertifizierten heimischen Wäldern. Leime, Beizen und Lacke sowie die hochwertigen Schaumstoffe und Leder werden nach ökologischen Gesichtspunkten ausgewählt. „Der Quadratmeterpreis für Leder liegt zwischen drei und 180 Euro. Das macht sich im Endprodukt natürlich bemerkbar“, verdeutlicht Schobel den Unterschied zu Massenprodukten.
Bei der Ausführung setzt der Stuhlhersteller auf Stabilität und Langlebigkeit. „Ein Stuhl besteht aus rund zwanzig Teilen. Was ihn wirklich wertvoll macht, ist nicht sichtbar“, verrät Schobel und nennt einige Qualitätsmerkmale: „Die unter Dampf gebogenen Hinterbeine, Steckverbindungen und Doppelzapfen- oder Minizinkenverbindungen machen unsere Stühle höchst stabil.“
Auch technisch befindet sich der Betrieb auf hohem Niveau. Gefertigt wird mit einem der vielfältigsten CNC-Maschinenparks der Region. „Schon die Firmengründer haben immer das Beste gekauft“, lobt Günter Schobel seine Vorgänger, die damit den Grundstein für den Unternehmenserfolg gelegt haben.
Fotocredit: Längle Hagspiel