Der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) wurde 1950 gegründet und ist seit 60 Jahren ein verlässlicher Partner, wenn es um die Belange der deutschen Forstwirtschaft geht. „60 Jahre Deutscher Forstwirtschaftrat stehen für: 60 Jahre Entwicklung einer nachhaltigen und multifunktionalen Forstwirtschaft, 60 Jahre Leistungen der deutschen Forstwirtschaft für die Gesellschaft und 60 Jahre Entwicklung eines starken Wirtschaftstandortes für die Holzindustrie,“ sagt der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates, Georg Schirmbeck, MdB.
„Wir freuen uns, anlässlich des 60. Geburtstages des DFWR, die Spitzen der deutschen Forstwirtschaft bei uns in Mecklenburg-Vorpommern begrüßen zu dürfen“, betont der Gastgeber Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz.
In den vergangenen 60 Jahren hatte die deutsche Forstwirtschaft große Herausforderungen zu bewältigen. Die Waldbesitzer vermehrten und vergrößerten das ihnen anvertraute Waldvermögen in eindrucksvoller Weise. Die Anfangsjahre des DFWR waren – wie überall in Deutschland – vom Wiederaufbau geprägt. Es galt die Folgen der Kriegsjahre zu überwinden und vor allem die Produktionsfähigkeit der übernutzten Wälder wiederherzustellen. Hierzu mussten große Waldflächen wieder in Bestockung gebracht werden.
In den 80er Jahren rückten umweltpolitische Aspekte ins Zentrum der Diskussionen und das „Waldsterben“ spielte eine herausragende Rolle. Es galt die „Politik der hohen Schornsteine“ zu beenden, mit der die Schadstoffemissionen aus den Industriezentren in entfernte Regionen transportiert wurden und die Waldökosysteme belasteten. Maßgebliche Erfolge in der Luftreinhaltepolitik, die der ganzen Gesellschaft zu Gute kamen, wurden nicht zuletzt durch die Forstwirtschaft mit erstritten.
Die 90er Jahre standen, wie auch das erste Jahrzehnt im neuen Jahrtausend, zunehmend im Zeichen internationaler Prozesse, die politische Entscheidungen beeinflussen und bestimmen. Diese Jahre waren aber auch geprägt vom ständigen Ringen gegen einen Zeitgeist, der Landnutzung undifferenziert mit Naturzerstörung gleichsetzt. Statt in der nachhaltigen Waldbewirtschaftung einen kulturellen Wert zu sehen, muss immer offensiver dargelegt werden, dass eine nachhaltige und naturnahe Waldbewirtschaftung als eine der extensivsten Landnutzungsformen überhaupt für den Erhalt einer Vielfalt an Arten- und Lebensräumen steht, die Ihresgleichen sucht. Weitergehende Einschränkungen in der Bewirtschaftung oder Stilllegung von ohnehin extensiv und naturnah bewirtschafteten Flächen würden im Hinblick auf viele Naturschutzziele nur mehr marginale zusätzliche Effekte bewirken.
Weniger Holznutzung bedeutet weniger Klimaschutz, da die fehlenden klimaneutralen Rohstoffe anderweitig kompensiert werden müssen. Auf dem internationalen Parkett
In den letzten 60 Jahren spielte durchgängig die wirtschaftliche Lage der Forstbetriebe und Waldbesitzer und die daraus zu ziehenden forstpolitischen Schlussfolgerungen eine wesentliche Rolle für die Arbeit des DFWR. Aktuell wird uns und der Gesellschaft zunehmend bewusst, welche Bedeutung Land- und Forstwirtschaft für die nachgelagerten Wertschöpfungsketten haben, und welche Wirtschaftskraft in den dazugehörigen Clustern entfaltet wird. So wird im Cluster Forst und Holz
„60 Jahre DFWR stehen aber auch für 60 Jahre Erfahrungen. Erfahrungen, die uns die Sicherheit geben, mit bewährten Zielen und Grundsätzen selbstbewusst in die Zukunft zu blicken. Nachhaltige, multifunktionale Forstwirtschaft ist der Garant dafür, dass alle unersetzlichen Leistungen des Waldes zeitstabil und flächenwirksam, d.h. auf Dauer und auf 31 % unserer Landesfläche, erbracht werden können“, so DFWRPräsident Schirmbeck.