Originaltitel This Is Where It Ends
Autor: Marieke Nijkamp
Genre: Jugendbuch ab 14 Jahren
Verlag: S.Fischer Verlag
Format: Broschiert, 336 Seiten
ISBN:978-3841440167
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54 Minuten, die alles zerstören
Es passiert nicht viel im verschlafenen Opportunity, Alabama. Wie immer hält die Direktorin in der Aula der Highschool ihre Begrüßungsrede zum neuen Schulhalbjahr. Es ist dieselbe Ansprache wie in jedem Schulhalbjahr. Währenddessen sind zwei Schüler in das Büro der Schulleitung geschlichen, um Akten zu lesen. Draußen auf dem Sportgelände trainieren fünf Schüler und ihr Coach auf der Laufbahn für die neue Leichtathletiksaison. Wie immer ist die Rede der Dirketorin exakt um zehn Uhr zu Ende. Aber heute ist alles anders.
Als Schüler und Lehrer die Aula verlassen wollen, kann man die Türen nicht mehr öffnen. Einer beginnt zu schießen.
Tyler greift seine Schule an und macht alle fertig, die ihm unrecht getan haben.
Aus der Sicht von vier Jugendlichen entfaltet sich der Amoklauf, bis die letzte Kugel verschossen ist. ©S.Fischer Verlag
Wieder einmal ein Buch, was mir auf Englisch aufgefallen ist und als der Verlag dann Rezensionsexemplare in die Welt geschickt hat, hab auch ich nachgefragt und ein Exemplar erhalten.
Die Meinungen zu dem Buch sind extrem durchwachsen und bevor ich jetzt die Statistik versuche peinlich zu beschreiben, klau ich sie lieber gleich von goodreads:
Und weil ich prinzipiell ein Mensch bin, der bei solchen Statistiken erst einmal alle negativen Rezensionen liest, damit ich weiß …. naja, damit ich nichts wirklich weiß, aber einfach meinen Tick treu bleibe und es letztlich doch sowieso selbst lese.
Die Geschichte wird aus vier unterschiedlichen Perspektiven erzählt – Tomás, Autumn, Claire und Sylvia . Man ist innerhalb der Aula und außerhalb, zudem sind alle Personen auch untereinander irgendwie verbunden: Autumn ist die Schwester des Amokläufers, Sylvia ist die beste Freundin von Autumn, Tomas ist der Zwillingsbruder von Sylvia und Clair, die Exfreundin des Täters.
Klingt kompliziert, ist es aber gar nicht, wenn man mal erst dahinterkommt und zudem wird es durch Wiederholungen auch immer wieder ins Gedächtnis gerufen.
So, hier komm ich vielleicht zu meinen ersten Kritikpunkt – die Personen sind alle klar in gut und böse unterteilt. Der Amokläufer Tyler ist natürlich böse, aber warum, dass wird das ganze Buch über nie erwähnt. Er ist extrem eindimensional und leer.
Alle anderen Personen sind gut, einfach mit ihren Worten und Taten. Dazu braucht es natürlich keine Erklärung, aber es erfüllt halt auch ein ziemliches Klischee. Die Trennung von „Gut und Böse“ lässt sich meiner Meinung nach in der Realität nicht so gut setzen, besonders, wenn man nicht genau weiß, warum das Böse böse ist.
Mehr Kritik habe ich allerdings nicht, wobei ich sehr gut verstehen kann, dass es einigen Lesern die Geschichte madig macht, wo sie doch ein wenig den Klischee unterliegt und wichtige Fragen einfach nicht beantwortet, für mich war es allerdings eine gute Geschichte, die ein wichtiges Thema in den Fokus rückt.
Mich hatte doch eine gewisse Spannung gepackt, weil die Geschichte zwar gleich einmal mit der Tat beginnt und man auch alle Personen kennt, ohne viel raten zu müssen, wer gut oder böse ist, aber trotzdem den Ablauf, die Gedanken, die sich entwickeln, präsentiert bekommt. Einzig was es gebraucht hätte, wäre, dass auch Tyler eine Perspektive bekommt, dann hätte man vielleicht sich mehr ein Bild des Ganzen machen können, so bleibt es doch so, dass man das Gefühl hat, einen wichtigen Teil verpasst zu haben.
Die Personen, mal abgesehen von Tyler, fand ich auch relativ sympatisch – okay, an manchen Stellen waren sie schon superheldenmäßig gut, was sie ein kleines bisschen unrealistisch gemacht hat, aber vom Charakter her waren es auf jeden Fall Menschen, die mich angesprochen haben.
Ich schließe mich wohl der Fraktion an, die 4 Sterne verteilt, wobei ich alle Nuancen an Rezensionen berechtigt finde, weil alle ein kleines Körnchen Wahrheit beinhalten, hier handelt es wirklich um eine Geschichte, die man mag oder eben nicht, da hilft es auch nicht, sich Statistiken anzusehen – da hilft nur: selber lesen!