53. Komische Figuren

„Wie Stahl seine Konjunktur hat, hat Lyrik ihre Konjunktur. / Aufrüstung öffnet Märkte für Antikriegsgedichte. / Die Herstellungskosten sind gering. / […] Denn mittelgroße Gefühle gegen den Krieg / sind billig zu haben.“ sagt Grass

„Den Versuch, alle, denen die Revolution vorstellbar wird, als leichtfertige Schwätzer oder komische Figuren abzuschreiben, sollte man also Unwissenden wie Grass überlassen, dem es selbst an komischer Begabung nicht fehlt.“ antwortet Fried

„Selbst Marcel Reich-Ranicki konstatiert: ‘Der Name Erich Fried wird nicht in Vergessenheit geraten, darf nicht in Vergessenheit geraten.’“ betont Erhard Jöst anlässlich einer Rezension eines Bandes zu Fried von Gerrit-Jan Berendsee:

Er weist unter Zuhilfenahme der Kulturwissenschaft und von „Theorien aus der Exil- und Gedächtnisforschung“ nach, dass die Untersuchung von Frieds Gedichten „kein rein germanistisches Thema ist“.

„Die Fried-Forschung soll mit diesem Buch auf eine neue Ebene gehoben werden.“ sagt darin deren Autor und: „Ein Indiz für den fehlenden sprachlichen Einfallsreichtum im Band Liebesgedichte ist die geringe Anzahl der Rezensionen, was in Anbetracht der hohen Auflage und der Popularität überraschend ist.“

„[Erich Fried] setzte sein Handwerkszeug bewusst ein, und hat das in den 44 Jahren seiner literarischen Karriere in jedem neuen Gedichtband unter Beweis gestellt“



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