Ali H. wird in den Iran abgeschoben, dort wird er gefoltert. Erst danach wird in Deutschland sein Asylantrag anerkannt. Jetzt bittet ihn die Stadt Erlangen zur Kasse.
Stolz zeigt Ali H. seinen blauen Reisepass. Ein solches Ersatzdokument erhalten all jene Flüchtlinge, denen Deutschland auf Basis der Genfer Flüchtlingskonvention Schutz vor Verfolgung in ihrem Herkunftsland gewährt. Seit 17 Jahren kämpft der 45-jährige Iraner dafür, hierbleiben zu dürfen. Am 28. Januar 2009 hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ihn offiziell als Asylsuchenden anerkannt. Damit, so dachte Ali H., sei nun endlich alles geregelt.
Doch vor Kurzem bekam er erneut Post von der Ausländerbehörde: eine Rechnung über 5.157,50 Euro. Die Stadt Erlangen fordert Ali H. auf, die Kosten für seine Abschiebung in den Iran zu bezahlen. Für eine Abschiebung im Jahr 2007, die nun, da sein Asylantrag anerkannt wurde, ungerechtfertigt erscheint.