Meist schreibt Bulatovsky in Reimen und verwendet Einsprengsel aus unterschiedlichen Sprachen zum Bau seiner «Wörternester», Begriffe aus der Sowjetzeit etwa oder aus religiösen Sprachspeichern. Zugleich reflektiert er ironisch das eigene Tun: «Schattenwurf, Schattenwurf, Schattenwurf», heisst es da einmal in Daktylen, bevor das Ich mit leichtem Herzen seine Kugel fängt, «zurück aus des Gässchens Trochäus». Die vier Übersetzer haben all diese Klangspiele und rhythmischen Schlenker auf je eigene Weise ins Deutsche geholt. So folgt man Bulatovsky gern in seine poetischen Gärten, wo es viel Licht gibt und «Vöglein, ewige Subbotniks, / den heissen Staub von Körpern picken». / NZZ
Igor Bulatovsky: Längs und Quer. Aus dem Russischen von Daniel Jurjew, Olga Martynova, Gregor Laschen und Elke Erb. Wunderhorn-Verlag, Heidelberg 2012. 88 S., Fr. 27.90.