Es scheint als hätten so ziemlich alle 50 SHADES OF GREY auf der Leinwand gesehen. Die Bücher der Autorin E.L. James wurden mehr als 70 Millionen Mal verkauft und der Film spielte, von vielen unerwartet, Rekordsummen ein.
Ob Film oder Buch – den Frauen gefällts
Rufen wir uns noch einmal Darsteller und Handlung ins Gedächtnis: sie, ein unsicheres Kleinstadtküken. Er, ein klassischer Großstadthengst, mit unschöner Kindheit und viel Geld. Und wie der Zufall es so will, beginnen die beiden eine leidenschaftliche Affäre. Sie ist zwar noch Jungfrau und spart sich eigentlich für Mr. Right auf, aber wer kann Peitschen und Augenbinden schon widerstehen? Die Liebesszenen werden mit softer Schnulzenmusik unterlegt, zu sehen gibt es außer dem durchtrainierten Körper des Hauptdarstellers allerdings nicht allzu viel, die Liebesstellungen lassen sich nur leise erahnen. Wer am Ende auf tiefschürfende philosophische Gespräche hofft, wird leider enttäuscht. Dafür darf man aber einen atemberaubenden Blick auf die Skyline Seattles genießen, natürlich vom Loft unseres Helden aus. Im Grunde genommen könnte man fast von einem klassischen romantischen Film reden, der die Frauenherzen höher schlagen ließ.
Der erotische Effekt ließ zumindest beim weiblichen Teil des Publikums nicht auf sich warten, auch wenn nicht wie im Buch erotische Szenen regelrecht aneinandergereiht werden. Literaturkritiker bezeichnen den Weltbesteller oft spöttisch als Hausfrauenporno, die Damen unter den Lesern sind aber begeistert.
Nebeneffekte eines erotisch angehauchten Erfolgsfilms
Nun ist ein klein bißchen Zeit vergangen seit dem ersten Teil, und es haben die Statistiken begonnen Fuß zu fassen. Hatte der Film etwa Folgen auf die Wirklichkeit? Ja, sagen viele Branchen, angefangen von Demographieexperten bis hin zum Seitensprungportal.
Mehr Babys in Sicht…
Experten sagen einen Babyboom voraus, denn durch die millionenfach verkauften Buchexemplare und den am 12. Februar in den USA angelaufenen Film ist ein vermehrter nächtlicher Beischlaf in vielen Schlafzimmern nicht auszuschließen. Oft werden längst verdrängte Gedanken und Gelüste wieder wach und können zu einem erfüllteren Liebesleben beitragen. In verschiedenen Internetforen sprechen Schwangere von einem Fifty-Shades-Kind: ihr Kind wurde mit Hilfe einiger Ideen des Buches gezeugt und die werdenden Eltern sind stolz darauf. Und wer noch einen drauf setzten möchte, der kann sich einfach ein Zimmer im Hotel “The Heatman” reservieren lassen, der Drehort einer der Sexszenen des Buches – hier werden sogar spezielle Pakete angeboten, um die Nacht zu etwas ganz Besonderem zu machen.
… gefolgt vom Wunsch nach einer Affäre…
Singlefrauen oder diejenigen deren Ehemann nicht experimentieren und ein Zimmer im “The Heatman” reservieren wollte, scheinen einen anderen Weg gegangen zu sein. Seiten wie First Affair, die flüchtigere Bekanntschaften vermitteln wollen, verzeichneten einen starken Anstieg weiblicher Anmeldungen auf ihrem Portal.
… und gestiegenen Umsätzen bei Sexspielzeug
Ein weiterer Kollateraleffekt wurde von den Herstellern von Erwachsenen-Spielzeug festgestellt: der Verkauf von Sexspielzeugen, gekonnt von den Protagonisten eingesetzt, sind vor allem Sex-Toys wie Handschellen und Masken zum Verkaufsschlager geworden. Viele Zeitungen meldeten im Februar einen regelrechten Boom in den USA zum Filmstart.
Dann warten wir mal ab, was uns nach dem heiß ersehnten zweiten Teil noch so alles erwarten wird.