Lampen & Leuchtmittel auf der Light + Building 2014, Foto: Messe Frankfurt Exhibition/Jens Liebchen
Über die Glühbirnen und das umstrittene Verbot spricht heute kaum noch jemand. Es sind aber nicht die Energiesparlampen, die in diese Lücke gesprungen sind, auch wenn diese noch gelegentlich in diesem Zusammenhang erwähnt werden. Durch den technischen Fortschritt und die deutlich gesunkenen Preise sind LED-Leuchtmittel heute zumeist erste Wahl.
Preise für LED deutlich gesunken
Die stark gesunkenen Preise habe ich selbst festgestellt, als Ersatz für Hochvolt-Halogenlampen habe ich kürzlich wieder drei LED Reflektorlampen gekauft. Vor fünf Jahren musste ich für den gleichen Typ noch 30 Euro bezahlen, heute waren es nur zehn Euro. Die Berliner Energieagentur hat errechnet, dass bei einer täglichen Betriebsdauer von fünf Stunden die jährliche Einsparung bei rund 25 Euro liegt, wenn man eine 60 Watt Glühlampe durch eine qualitativ hochwertige LED-Lampe ersetzt.
Beim Kauf von LED-Leuchtmittel gibt es jedoch einiges mehr zu beachten als früher bei den Glühlampen. Da war es noch recht einfach, mit der Angabe der Leistung war auch die Helligkeit klar und sonst war nur noch die Frage der Fassung und klares oder mattes Glas zu klären. Im vergangenen Jahr habe ich noch das neue Energielabel für Leuchtmittel erklärt, das einige weitere Angaben enthält. Jetzt möchte ich die wichtigsten Punkte beim Kauf neuer LED-Leuchtmittel vorstellen, die man bei der Auswahl beachten sollte.
Was muss man beim Kauf von LED Leuchtmittel beachten?
Über das große Interesse am Thema stromsparende Beleuchtung und besonders an LED-Leuchtmittel hatte ich erst im letzten Beitrag über den Trendreport Energiesparen berichtet. Daher werden diese Infos sicher wichtig sein.
1. Watt-Angabe bei LED nicht mehr ausschlaggebend
Bei den Glühbirnen früher war es noch einfach, je höher die Leistung, in Watt ausgedrückt, um so heller war die Lampe. Bei LED ist das nicht mehr so einfach, die 5 Watt oder 4 Watt sagen nur bedingt etwas aus über die Helligkeit und reichen als einzige Angabe nicht aus.
2. Lumen steht für die Helligkeit
Die Helligkeit von LED-Leuchtmittel wird in der Einheit Lumen angegeben. Den meisten werden die Zahlen vermutlich nichts sagen und man wird sich schwer tun bei der Beurteilung, denn Vergleichswerte werden selten angegeben. In einem Fernsehbeitrag letzte Woche hieß es als Richtwert, dass 10 Prozent des Lumen-Wertes ungefähr der Leistungsangabe von Glühbirnen entspricht. Das kommt den Richtwerten des Fachportals licht.de schon recht nahe, auch wenn meine neuen LED mit 400 lm (Lumen) deutlich heller wirken:
- Glühlampe 25 Watt = 215 – 230 lm
- Glühlampe 40 Watt = 410 – 430 lm
- Glühlampe 60 Watt = 700 – 750 lm
- Glühlampe 75 Watt = 910 – 970 lm
3. Lichtfarbe
LED hatten lange Zeit damit zu kämpfen, dass sie ähnlich wie Energiesparlampen ein ungemütliches Licht erzeugen. Heute ist das nur noch ein Vorurteil aus der Anfangszeit. LED können ein genauso angenehmes Licht erzeugen wie früher die Glühbirnen. Es gibt auch mittlerweile LED mit spezieller Steuerung um die Lichtfarbe an die aktuelle Stimmung anzupassen.
Die Lichtfarbe wird als Farbtemperatur in Kelvin angegeben. Hilfreich sind diese Angaben, gefunden wieder bei licht.de:
- Warmweißes Licht = 2.700 – 3.000 Kelvin
- Neutralweißes Licht = bis 5.000 Kelvin
- Tageslichtweißes Licht = mehr als 5.000 Kelvin
4. Fassung und Form
Wichtig zu wissen ist, welche Fassung man benötigt, damit die neuen Lichtmittel problemlos die vorhandenen ersetzen können. Bei Glühbirnen sind es die bekannten Schraubsockel E27 und E14, vor allem Ersterer ist eigentlich der Standardsockel bei den klassischen Glühbirnen. Halogen-Leuchten gibt es mit Netzspannung 230 V, dann sind es die GU10-Sockel oder mit einem vorgeschalteten Trafo und dann sind es meistens die GU5.3-Sockel bei Reflektoren.
Eventuell kann noch der Durchmesser des Leuchtmittels wichtig werden, damit diese wieder in die vorhandene Lampe passen. Hierzu ist z.B. der Durchmesser wichtig.
5. Schaltzyklen und Dimmbarkeit
Wenn die Leuchtmittel häufiger geschaltet werden sollen, zum Beispiel im Hausflur oder mit Bewegungsmelder, dann ist eine hohe Schaltfestigkeit erforderlich. Diese kann man von guten LED-Leuchtmittel voraussetzen.
Möchte man die Helligkeit an den jeweiligen Bedarf anpassen, dann sollten die LED dimmbar sein. Dies wird auf der Verpackung angegeben, steht in den Verkaufsunterlagen oder kann beim Händler erfragt werden.
Dies sind meines Erachtens die wichtigsten Informationen zum Kauf von LED Leuchtmittel. Fortgeschrittene interessieren sich noch für die Abstrahlwinkel oder Farbwiedergabe, aber für die meisten Menschen müssten die 5 Punkte oben ausreichen.
Gibt es noch weitere Fragen zum Kauf von LED? Zur Messe Light + Building werde ich noch weitere Beiträge über LED schreiben.
Über Andreas Kühl
Energieblogger aus Leidenschaft mit großem Faible vor allem für effiziente Energienutzung im Strom- und Wärmebereich. Aber auch die kostenlose Energie, die uns die Natur zur Verfügung stellt ist faszinierend und Herausforderung zugleich.