Die Gedichte sind ein Durchstreifen der Lebenswege an den Bruchlinien von Sinnfragen, die immer wieder ironisch und selbstironisch reflektiert werden und sich mit lakonischen Alltagsbetrachtungen der Peripherie abwechseln, die Alltäglichkeiten eine gesteigerte Beachtung schenken und sie scheinbar in einen Kontext setzen, in dem wir uns mit viel zu großer Selbstverständlichkeit bewegen – einer Selbstverständlichkeit, die zu Nostalgisieren und Romantisieren neigt. Genau hier setzt Ulrich Koch die Schere an – und manchmal auch das Beil. Jemand sagte kürzlich, er habe Kochs neuen Band noch nicht gelesen, aber bei Koch könne man immer bedenkenlos zugreifen. So ist es, auch hier wieder. / gw, cineastentreff
Ulrich Koch: Uhren zogen mich auf (Poetenladen Verlag, Leipzig 2012)