5 Tipps für bessere People Fotografien

Mein letztes richtiges Tutorial zur People Fotografie "How to: Die Grundlagen der People Fotografie" ist schon verdammt lange her, obwohl ich im Moment eigentlich nur noch Menschen fotografiere. Deshalb widme ich mich heute mal wieder diesem Thema und möchte euch 5 Tipps geben, wie ihr eure People Fotografie auf eine neue Ebene bringen könnt:
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Achte auf einen schönen, unscharfen Hintergrund

Ein zu scharfer Hintergrund lenkt meistens nur vom Model ab. Wenn du dir Portraitfotografien von anderen Fotografen anschaust, wirst du feststellen, dass der Hintergrund meistens unscharf ist. So bekommt das Model mehr Aufmerksamkeit und mit Glück hat man auch noch ein schönes Bokeh.
Es gibt verschiedene Einflussfaktoren für einen schönen, unscharfen Hintergrund, ich habe sie für euch zusammengetragen:

Die Blende

Umso weiter die Blende geöffnet ist - d.h. umso kleiner die Blendenzahl - umso unschärfer wird der Hintergrund. Das ist auch der Grund, weshalb man bei einem geeigneten Objektiv für die People Fotografie eines aussuchen sollte, bei dem sich die Blende möglichst weit öffnen lässt. Ich fotografiere meistens mit Blende f2.8.

Die richtige Brennweite

Umso länger die Brennweite umso unschärfer der Hintergrund. Ich verwende für People Fotos meistens mein 50mm Objektiv und ab und zu mein 105mm Makroobjektiv. Sehr zu empfehlen ist wohl auch das 70-200mm Objektiv von Canon, das allerdings auch eine ganze Stange Geld kostet und ziemlich schwer ist.

Fotograf-Model-Hintergrund-Abstand

Ihr solltet selbst möglichst nah am Model stehen, der Hintergrund aber möglichst weit vom Model weg sein. Dieser Faktor ist natürlich recht widersprüchlich zur langen Brennweite, denn umso länger die Brennweite umso weiter muss man auch vom Model weglaufen. Ich bin aus verschiedenen Gründen eher ein Fan von einer nicht all zu langen Brennweite - wie eben 50mm - und dafür einem geringeren Abstand zum Model. In Punkto Kommunikation ist das nämlich auch praktischer. Das kommt aber natürlich auf die genaue Situation an!
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Mach dich mit Bildbearbeitung vertraut

Es gibt - gerade in Facebook-Gruppen - wohl recht viele Fotografen die wenig bis gar nichts von Bildbearbeitung halten. Dann kommen Argumente, man würde die Realität verfälschen und so weiter und sofort. Ich bin ein Fan der Bildbearbeitung, denn hier kann man den letzten Rest aus dem Bild rausholen und ich fotografiere auch nicht um die Realität exakt festzuhalten - das ist so oder so nicht möglich.
Ich habe hier mal für euch zusammengestellt, was ich in der People Fotografie so an Bildbearbeitung mache - manches mehr, manches weniger:

Hautretusche

Die Hautretusche ist für mich ein wichtiger Punkt, denn durch die Selektion des Gehirns nehmen wir Muttermale und Hautunreinheiten nur selten wahr, wenn wir mit einer Person sprechen.
In Punkto Hautretusche habe ich schon ziemlich viele Arten ausprobiert. Über Kopierstempel, Bereichsreparatur-Pinsel und Frequenztrennung bin ich letzten Endes beim Ausbessern-Werkzeug hängengeblieben und damit auch am zufriedensten. Wahrscheinlich muss da jeder finden, was ihm am besten gefällt. Ich mag das Ausbessern-Werkzeug gerne, da es die Hautstruktur nicht kaputt macht. Ein Tutorial zum Ausbessern-Werkzeug findet ihr hier auf Youtube, besonders schwer ist es aber nicht.

Dodge & Burn

Dodge & Burn steht für Abwedeln und Nachbelichten und so heißen auch die Werkzeuge, die man dafür verwendet. Es wird dafür genutzt Plastizität zurück ins Bild zubringen und wahrscheinlich ist es die wichtigste - oder zumindest eine der wichtigsten - Techniken in der People Fotografie. Ich lege mir dazu immer eine Ebene gefüllt mit 50% Grau an und stelle sie auf "Weiches Licht", dann kann auch schon losgelegt werden. Stellen die heller erscheinen sollen werden mit dem Abwedeln-Tool angemalt - z.B. Stirn, Wangen, Augen - , welche die dunkler erscheinen sollen mit dem Nachbelichten-Tool - z.B. Seiten der Nase, Wangenknochen, Augenbrauen.
Am besten schaut ihr euch dazu nochmal ein Tutorial an, eine genauere Erklärung würde hier etwas den Rahmen sprengen.
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Lens Flares

Lens Flares kann man eigentlich natürlich, durch Gegenlicht, erzeugen, aber die Sonne ist nunmal nicht immer da. Aber mit Hilfe von Photoshop kann in jedes Bild schönes Licht eingefügt werden. Ich verwende dafür das Light Leaks & Flares Paket von Krolop und Gerst, das ich euch sehr empfehlen kann. Ihr könnt es euch kostenlos hier runterladen.
Die Bilder kann man einfach in eine neue Ebene kopieren und diese auf "Negativ Multiplizieren" stellen und dann natürlich etwas mit Deckkraft und Ebenenmasken rumprobieren.

Presets und Aktionen

Im Internet finden sich außerdem zahlreiche Presets für Lightroom und Aktionen für Photoshop. Damit kann man sich oftmals das Leben vereinfachen und Zeit sparen. Ich kann euch zum Beispiel dieses Video von Mona über die Aktionen von Taydoo empfehlen, in dem sie den Download, die Installation und auch die Anwendung von Photoshop-Aktionen erklärt.
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Sei aufmerksam

In der Bildbearbeitung kannst du dir später einiges an Zeit und Nerven sparen, wenn du schon während dem Shooting möglichst aufmerksam bist. Zum Beispiel übersieht man gerne mal Störfaktoren wie rumfliegende Haare, falschsitzende Kleidung oder verschmierte Schminke. Später sitzt man dann vor dem Computer und ärgert sich.
Für diesen Punkt braucht es sehr viel Übung und man muss wahrscheinlich ein paar mal auf die Schnauze fallen, um die Wichtigkeit zu erkennen - mir ist das jedenfalls schon zur Genüge passiert.

Such dir Vorbilder

In der Fotografie ist es meiner Meinung nach sehr wichtig, sich klare Ziele zu stecken. Dafür ist es sinnvoll Vorbilder zu haben, um zu wissen, wo man in der People Fotografie hinmöchte. Natürlich sollte man niemanden kopieren, aber durch Vorbilder weiß man eine ungefähre Richtung und am Ende entwickelt man so seinen eigenen Stil.

Stell dich mal selbst vor die Kamera

Auch selbst einmal als Model vor der Kamera zu stehen, ist sehr bereichernd, wenn man selbst Menschen fotografieren möchte. Ich stand nun schon einige male vor fremden Kameras und auch wenn ich selbst kein Model sein möchte, habe ich dadurch sehr viel gelernt. Von meinem aller ersten Selbstexperiment als Model vor der Kamera habe ich bereits in hier berichtet, außerdem nenne ich dort zwei gute Gründe, warum du dich auch wagen solltest.
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