Ausblick auf Amazonien (© Corinna Villegras)
„Wer einmal von den Wassern Amazoniens getrunken hat, der kehrt immer wieder hierher zurück“, so sagt der brasilianische Volksmund. Als unsere Kollegin Corinna Villegas 2003 erstmals eine dreitägige Dschungeltour in Ecuador unternahm, um „einmal das Amazonasgebiet zu sehen“ ahnte sie noch nicht, wie sehr sich diese Weisheit für sie bewahrheiten sollte. Heute, 15 Jahre später, hat sie nicht nur das Amazonasgebiet von Ecuador sondern auch von Venezuela, Peru, Bolivien, Brasilien, Kolumbien und Suriname – teilweise auch mehrfach – bereist. Bei jeder einzelnen Reise ins Amazonasgebiet ist Corinna immer wieder aufs Neue selbst überrascht, welch unheimliche faszinierende Wirkung diese gigantische Regenwaldlandschaft auf sie ausübt. Heute stellt sie Euch 7 spannende Gruppenreisen ins Amazonasgebiet vor, sodass Ihr ganz einfach die Amazonasreise finden könnt, die genau zu Euch passt. Viel Spaß!
Amazonasreisen für Naturfreude in Brasilien und Suriname
Sicherlich das schönste Reiseangebot für Naturliebhaber, die auf abenteuerliche und gleichzeitig relativ entspannte Art die einzigartige Flora und Fauna des Regenwaldes genießen möchten, ist die Reise „Amazonas-Bootsexkursion“ in Brasilien. Von den insgesamt 16 Reisetagen sind wir ganze 12 Tage mit dem Boot auf verschiedenen Dschungelflüssen unterwegs und dringen tief in die ursprüngliche und zivilisationsferne Welt des brasilianischen Amazonasgebietes ein. Während der Fahrt genießen wir von den Liegestühlen an Deck aus den herrlichen Panoramablick über den brasilianischen Urwald. Unterwegs bleibt viel Zeit zum Fischen, Baden und für interessante Erkundungstouren per Kanu und per Pedes. Ein Erlebnis der besonderen Art ist die Hängemattenübernachtung mitten im dichten Amazonasdschungel. Ein kurzer Aufenthalt in den Metropolen Rio de Janeiro und Manaus runden das das Programm dieser besonderen Brasilienreise mit Schwerpunkt Amazonas ab.
Leben in Amazonien (© Corinna Villegras)
Während Brasilien schon seit Jahrzehnten als die Topdestination schlechthin gilt, um das Amazonasgebiet zu erkunden, ist das Nachbarland Suriname noch ein echter Geheimtipp für Amazonasreisende. Der Großteil von Lateinamerikas kleinstem Staat ist von unberührtem tropischen Regenwald bedeckt. Bei der Reise „Suriname“ geht es von der Hauptstadt Paramaribo mit kleinen Buschfliegern tief in den Urwald. Hier in den dichten Wäldern Amazoniens sind die Dschungelflüsse unsere Straßen, die wir in traditioneller Weise mit dem Einbaum befahren. Bei ausgiebigen Dschungelspaziergängen erfahren wir viel über die verschiedenen Pflanzen des Regenwaldes, von denen viele auch eine medizinische Wirkung haben. Daneben bleibt uns noch herrlich viel Zeit, um auf eigene Faust kleinere Kajakausflüge zu unternehmen, an den schönen Flussstränden zu baden oder einfach nur in der Hängematte zu entspannen. Was Suriname neben seinen unberührten Regenwäldern als Reiseland besonders spannend macht, ist der einmalige Mix an verschiedenen Kulturen, der in dieser Form sonst in keinem anderen Land Südamerikas zu finden ist. Während unserer Reise im Amazonasgebiet sind wir zunächst in der rustikalen Dschungellodge Palumeu untergebracht, die in unmittelbarer Nähe zum gleichnamigen Indiodorf liegt. Unsere zweite Lodge Awarradam wird von Maroons geführt. Die Maroons sind die Nachfahren entlaufener Sklaven, die bis heute ihre westafrikanischen Traditionen pflegen. Die letzten beiden Tage erkunden wir Surinames Hauptstadt Paramaribo mit ihrer berühmten Holzkirche, der Moschee und der Synagoge. Wie gesagt, Suriname ist Multi-Kulti vom Feinsten!
Amazonas für Fortgeschrittene: Dreiländerexpeditionen durch Peru, Bolivien und Brasilien
Zu den populärsten Reisen nach Amazonien zählen die Dreiländerexpeditionen durch Peru, Bolivien und Brasilien. Ihr findet gleich zwei davon in unserem Reiseangebot: Die Reise „Transamazonica“ und die Reise „Mythos Amazonien“. Während bei den Naturreisen insbesondere die artenreiche Flora und Fauna Amazoniens im Mittelpunkt stehen, ist die Idee hinter den Amazonasexpeditonen vielmehr, das Leben am Amazonas in all seinen Facetten möglichst authentisch und oft völlig außerhalb der normalen Touristenwege zu erleben. Ausgangspunkt für das Abenteuer Amazonien ist bei allen zwei Reisen die alte Inkahauptstadt Cusco in Peru. Bei der Reisen „Transamazonica“ erwartet uns gleich zu Beginn eine Sehenswürdigkeit von Weltrang: Die Ruinen von Machu Picchu. Bei der „Mythos Amazonien“ ist ein Besuch von Machu Picchu nicht im regulären Reiseprogramm enthalten, wird aber gegen Aufpreis als Vortour angeboten. Von den schwindelerregenden Höhen der Anden geht es bei allen Touren in die dampfende Senke des Amazonasgebietes. In Peru reisen wir durch die Nationalparks Manu, Amarakeiri und Tambopata, wo wir Kaimane, verschiedene Affenarten, bunte Aras, unzählige Insekten und Schmetterlinge, vielleicht auch Faultiere und Wasserschweine und mit viel Glück einen Tapir oder gar einen Jaguar beobachten können. Wir besuchen mehrere Dörfer der Einheimischen, um einen Einblick in deren Alltag im Amazonasgebiet zu erhalten. Ein Schamane führt uns durch seinen Zauber- und Kräutergarten und gibt uns einen Einblick in seine Arbeit. Wer möchte, kann unter Anleitung des Schamanen auf eigene Verantwortung hin auch an einer Ayahuascazeremonie teilnehmen. Im Nachbarland Bolivien besuchen wir eine typische Goldsucherstadt und sind zu Gast in einer einheimischen Paranussfabrik. Eine aufregende Fahrt auf einem Amazonasschiff, bei der wir zusammen mit den Einheimischen in Hängematten übernachten, erwartet uns in Brasilien. Die Reise „Transamazonica“ endet in der brasilianischen Amazonasmetropole Manaus. Bei der Reise „Mythos Amazonien“ geht es weiter nach Alter do Chao, wo wir an herrlichen Amazonasstränden mit fast schon karibischem Flair entspannen können. Endstation der „Mythos Amazonien“ ist die brasilianische Hafenstadt Belem mit ihrem faszinierenden Zaubermarkt. Ob böse Schwiegermutter, untreuer Ehemann oder Geldsorgen – es gibt kein Problem gegen das die Kräuterfrauen auf dem Markt nicht das passende Kraut oder Parfüm in ihrem Angebot hätten.
Egal für welche der Dreiländerexpditionen Ihr Euch entscheidet, folgende Eigenschaften müssen auf jeden Fall mit ins Gepäck: Bereitschaft zum Komfortverzicht, Flexibilität und Neugierde auf Menschen, fremde Kulturen und ungewöhnliche Situationen. Die Übernachtungsmöglichkeiten sind bei diesen Touren oft extrem einfach. Bei den Reisen „Mythos Amazonien“ und „Transamazonica“ erfolgen diese teilweise auf Feldbetten. Seid Euch bewusst, dass Euch an einigen Tagen weder Dusche noch WC zur Verfügung stehen und Ihr Euch mit einer Katzenwäsche begnügen müsst. Die Transportmittel und Verkehrswege sind teilweise sehr abenteuerlich und entsprechen bei weiterem nicht den europäischen Sicherheitsstandards. Gereist wird über weite Strecken mit dem gruppeneigenen Expeditionsboot, aber auch per Auto, auf einer Pick-Up Ladefläche und auf einem Amazonasschiff. Bei allen Reisen ist die Tourbeschreibung nur als grober Anhaltspunkt zu verstehen und keinesfalls als eine Programmliste, die Punkt für Punkt abgehakt werden kann. Kommt es unterwegs zu Erdrutschen, Änderungen von Schiffsabfahrtzeiten oder ist zum Beispiel eine Fabrik oder ein Museum geschlossen, muss der Guide kurzfristig Änderungen am Programm vornehmen und wird mit Euch alternative Aktivitäten unternehmen. So ist der Ablauf jeder dieser Dreiländerexpeditionen zu jedem Termin immer etwas verschieden und vielleicht werdet Ihr Abenteuer erleben, die vor Euch noch keiner erlebt hat.
Surival Tour im Amazonasgebiet
Für echte Abenteurer, die sich aus eigener Kraft durch den brasilianischen Dschungel kämpfen möchten, ist unsere „Survival Tour im Amazonasgebiet“ genau das richtige. Dieses Reiseangebot richtet sich explizit an überdurchschnittlich fitte und gesunde Teilnehmer, die auf den langen Dschungelwanderungen auch einmal bereit sind, bis an ihre physischen und psychischen Grenzen zu gehen. 7 Nächte sind wir mit Kanu und zu Fuß im tiefen Dschungel unterwegs. Dabei werden wir selbst unser Nachlager errichten und unsere Nahrung eigenhändig sammeln oder jagen. Von unserem erfahrenen Naturguide lernen wir, uns im Urwald zu orientieren, ein Feuer ohne Streichhölzer oder Feuerzeug zu entfachen und wie wir mit wilden und teilweise auch gefährlichen Tieren umzugehen haben. Als Belohnung für die Anstrengungen und Entbehrungen haben wir bei dieser Tour die einmalige Chance, Amazonien in seiner ganzen Schönheit wirklich fernab jeder Zivilisation kennenzulernen. Und in so manch einer Situation werden wir ganz sicher auch verstehen, warum das Amazonasgebiet auch oft als die „grüne Hölle“ bezeichnet wird…
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