Stromkosten, Quelle: Thorben Wengert / pixelio.de
Die angekündigten Erhöhungen der Strompreise zum neuen Jahr sind eigentlich Grund genug mal wieder über einen Wechsel des Stromanbieters nachzudenken. Man kann sich ja wenigstens mal informieren, ob es günstigere Angebote gibt – der Preis ist für die meisten Stromkunden schließlich immer noch wichtiger als die Quelle des Stroms oder gar die Qualität des Ökostroms. Also suche man sich einen der vielen Stromvergleichs-Rechner aus und dann den passenden Stromanbieter.
Immerhin kann man durch den Vergleich von Stromanbietern einiges sparen. Aber da werden vor dem Blick auf die günstigsten Stromanbieter noch einige Fragen gestellt. Bei diesen Auswahlfeldern lauern noch ein paar Hindernisse und Fallstricke, die man beachten sollte, um hinterher nicht unzufrieden zu sein.
Worauf ist beim Vergleich von Stromtarifen zu achten?
1. Vorkasse
Man kann bei den Vergleichsrechnern wählen, ob man auch Angebote mit Vorkasse angezeigt haben möchte. Von diesen Angeboten sollte man jedoch, auch wenn der Preis verlockend sein sollten, die Finger lassen. Wenn der Anbieter im Vertragszeitraum Insolvenz anmeldet, wird zwar weiter Strom geliefert – vom regionalen Grundversorger – aber alle vorher geleisteten Zahlungen sind verloren und für den Rest der Vertragszeit ist man an den teureren Tarif des Grundversorgers gebunden.
2. Bonuszahlungen
Viele Anbieter ködern neue Kunden in der Werbung mit Bonus-Zahlungen. Doch auch hier muss man aufpassen, wenn man die Bonuszahlung in seine Berechnung für die Stromkosten aufnehmen möchte. Wer die Bonuszahlung haben möchte, sollte genauer hinschauen und das Kleingedruckte in den AGB lesen. Dort können Anforderungen enthalten sein, die erfüllt werden müssen, damit der Bonus auch wirklich ausgezahlt wird.
3. kWh-Pakete
Einige Anbieter bieten Strompakete mit einem festen Kontingent an Kilowattstunden an. Hier sollte man vorher schon sehr genau wissen, wie der Verbrauch im Vertragszeitraum aussehen wird. Denn wenn man weniger Strom verbraucht, als mit dem Strompaket bezahlt ist, verfällt das restlich Guthaben. Wird hingegen mehr Strom benötigt, als im Strompaket enthalten ist, muss der zusätzlich benötigte Strom vermutlich teuer bezahlt werden.
Dann kommt hier auch wieder das Insolvenz-Risiko hinzu, denn die Strompakete werden meist im voraus bezahlt.
4. Kaution
Es gibt auch Stromanbieter, die Tarife anbieten mit einem Sonderabschlag, bzw. einer Kaution. Dieser wird fällig zu Vertragsbeginn und unverzinst zum Ende des Vertragszeitraums wieder ausbezahlt oder verrechnet. Hier besteht ebenfalls wieder das Risiko, dass das Geld bei einer Insolvenz des Stromversorgers verloren ist. Die Stromanbieter sichern sich damit gegen das Risiko des Zahlungsausfalls ihrer Kunden ab und schieben das Risiko somit auf den Kunden.
5. Vertragsdauer
Schließlich kann man noch die Vertragsdauer auswählen, hier hat man die Wahl zwischen einem Monat, drei Monaten, maximal sechs, zwölf oder gar 24 Monaten. Für diese Zeit ist man an den Anbieter gebunden und wenn nicht rechtzeitig gekündigt wird, verlängert sich der Vertrag meistens automatisch. Bei längerfristigen Verträgen hat man eventuell nicht die Möglichkeit bei Preiserhöhungen zu kündigen und sich nach einem günstigeren Angebot umzusehen. Kurze Vertragszeiten bieten hingegen mehr Flexibilität um schneller auf Preiserhöhungen reagieren zu können.
Fazit
Zahlreiche Stromkunden sind in den vergangenen Jahren den Verlockungen günstiger Preise erlegen und haben bei unterschiedlichsten Anbietern schlechte Erfahrungen gemacht. Daher sollte man sich gut überlegen, ob man wirklich den allergünstigsten Stromanbieter wählt oder doch besser eine sichere Variante wählt, bzw. vertrauenswürdige Stromanbieter sucht.