Vor zwei Monaten habe ich zu einer Blogparade aufgerufen und die Frage gestellt, ob Autorenmarketing im Web nun eher unnütz ist oder doch hilft, den Autor bekannt zu machen. Zweiundzwanzig Bloggerinnen und Blogger haben das Thema aufgegriffen und ihre Sicht der Dinge geschildert. Neben Autorinnen und Autoren haben sich Buchbloggerinnen und Blogger im Bereich Online-Marketing beteiligt. Entstanden ist ein Rundumblick auf das Thema und ich möchte hier ein Fazit ziehen.
Wenn man die Beiträge liest, merkt man schnell, das Marketing im Web für jeden anders aussieht und nicht so klar zu fassen ist. Es herrscht eine deutliche Diskrepanz zwischen dem, was Experten für Online-Marketing propagieren, dem, was Autoren tun und dem, wie es bei Lesern gesehen wird. Dennoch lassen sich fünf eindeutige Erkenntnisse herausarbeiten.
1. Niemand mag einfache Werbepostings
Überall verbreitete Postings mit den simplen Aussagen "Hier ist mein Buch" oder "Ich habe eine Webseite, schaut mal rein." sind durchgängig verpönt. Sie werden von allen ignoriert. Manchmal haben sie sogar negative Folgen, weil der Urheber dann eher ein schlechtes Bild hinterlässt und schnell das Image eines Spammers bekommt.
Niemand mag plumbe Werbepostings von Autoren!
2. Leser möchten Autoren kennenlernen
Leser möchten mehr über den Menschen hinter der Autorin und dem Autoren erfahren. Durchgehend schildern sie, dass kleine Einblicke in das Leben und die Hintergründe der Arbeit der Autorin eine Bindung erzeugen. Wenn sie dadurch dem Autoren näher gekommen sind, verzeihen sie ihm auch Werbepostings. Mehr noch, dann finden Sie sie sogar interessant.
3. Nutzen eines Blogs bleibt unklar
Bei keinem Online-Medium gehen die Meinungen so auseinander. Die Online-Marketing-Experten sagen, ein Blog muss sein. Leser meinen eher, dass eine Webseite oder eine Facebookseite ausreichen würden. Auch die Autoren gehen zum Teil recht ambivalent an das Thema heran. Nur wenige verfolgen eine klare Strategie. Viele schreiben Artikel, ohne einen größeren Plan im Hinterkopf zu haben. Es scheint auch nicht allen klar zu sein, welche Elemente einen Blog zu einem Blog machen.
4. Lovelybooks & Co. werden nur sporadisch genutzt
Alle beteiligten Autoren beschrieben einmütig, dass sie Lovelybooks nur nutzen, um eine Leserunde für ein neues Buch zu veranstalten. Darüber hinaus sind sie nicht aktiv. Ist interessant, da doch gerade hier die Zielgruppe der Leser konzentriert vertreten sein sollte.
5. Facebook & Co. gehören zum Standard
Bei dem Thema Autorenmarketing im Web denkt jeder an die großen Social-Media-Plattformen. Fast alle sind bei Facebook aktiv. Allerdings gibt es einige, die Google+ vorziehen. Viele nutzen Twitter, auch wenn diese Plattform einigen noch ein Rätsel ist. Andere Plattformen, wie Pinterest oder Tumblr, werden nur von wenigen genutzt, dann aber teilweise mit Begeisterung.
Was folgt daraus?
Es wird deutlich, dass für viele Autorinnen und Autoren die Mechanismen bei den Aktivitäten im Web nicht klar sind. Sie folgen zwar irgendwie den oftmals gelesenen Marketingtipps, aber ihnen sind die Nuancen, auf die es ankommt, nicht unbedingt bewusst. Vieles ist unkoordiniert und entspringt eher einer spontanen Eingebung als einem konkreten Plan. Hier besteht sicher noch erheblicher Aufklärungsbedarf. Es gibt zwar viele Artikel zum allgemeinen Thema, aber die Bedürfnisse von Autoren, speziell in der Belletristik, unterscheiden sich von den Belangen reiner Produktanbieter. Allgemeinplätze helfen da nicht. Ich werde versuchen, in den folgenden Wochen tiefer in einige der Teilaspekte einzutauchen.
Du möchtest ein aufgeworfenes Thema vertiefen?
Ich würde mich freuen, wenn du mir hilfst, die Themen tiefer auszuarbeiten. Schreibe doch einen Gastartikel für Veras Welt. Hilf mit, es für alle Autorinnen und Autoren einfacher zu machen!
Und so geht es:
- Du schlägst mir dein Thema vor.
- Wir besprechen, ob und wann der Artikel erscheinen kann.
- Dein Artikel behandelt ein Teilaspekt zum Autorenmarketing im Web
- Dein Artikel ist neu und wird anschließend nirgendwo anders erscheinen.
- Dein Artikel behandelt das Thema ganz speziell für Autoren im Bereich Belletristik
- Dein Artikel hat 1000 Zeichen oder mehr und ist klar strukturiert
Nun möchte ich mich noch bei allen Teilnehmern an der Blogparade bedanken. Ihr habt tolle Beiträge eingebracht und ich bin froh, euch auf diese Weise kennengelernt zu haben.
Hier gibt es den Ausgangsartikel mit den Links zu allen Beiträgen.