48 kulinarische Stunden in Kopenhagen [Teil 1]

Bier statt Wein, Kalbszunge mit Pflaumenleder, Paleo-Bolognese, ein 12-Gänge-Menü mit der Schneekönigin und ökologisch korrekte Hot-Dogs.
Das alles ist nur ein Ausschnitt dessen, was ich an zwei Tagen in Kopenhagen erlebt habe. Anlass für den Kurztrip in die dänische Hauptstadt war Wondercool Copenhagen. Seit ein paar Jahren weht jeden Februar über Kopenhagen der Spirit von Wondercool. Dann finden vom 01.Februar bis zum 28.Februar über 200 Events aus den Bereichen Kunst, Kulinarik, Musik, Design, Mode und Architektur verteilt über die ganze Stadt statt. Einheimische und Touristen, jung und alt, Kunststudent und Fischer. Für jeden ist etwas dabei. Mich haben in der Stadt natürlich die kulinarischen Events und Geheimtipps ganz besonders interessiert.
Lunch bei Carlsberg
Ein erster kulinarischer Höhepunkt, war der ausgiebige Lunch im Carlsberg Museum. Nach einer kurzen Führung durch die Carlsberg Brauerei, Carlsberg ist der viertgrößte Brauereikonzern der Welt, wo wir erfahren haben, dass das Firmengelände Gamle Carlsberg in den nächsten Jahren sukzessive zu einem neuen urbanen Stadtteil erneuert werden soll. Ein sehr spannendes Projekt. Der Hunger trieb uns schließlich Richtung Carlsberg Museum, wo schon eine sehr schöne dekorierte Tafel für uns bedeckt war. Hier galt das Motto: Bier statt Wein. Ganz wie es sich in einer Brauerei gehört.Und es hat funktioniert. Ob etwas malziger, herber oder süßer. Die einzelnen Biersorten haben zu den Gängen perfekt harmoniert und Lust auf mehr gemacht.

48 kulinarische Stunden in Kopenhagen [Teil 1]

Die festliche Tafel im Carlsberg Museum

Als Vorspeise wurde "Gurke, Crumble vom Schwarzbrot, Kresse, Hüttenkäse und Jakobsmuschelessenz" serviert. Ein toller leichter Einstieg. Knuspriger Crumble, weicher Hüttenkäse und die flüssige Essenz sorgten für ein vielfältiges Texturenspiel. Die Essenz nicht allzu stark im Aroma, sodass man im Mund auch die Gurke, den Käse und das Brot selektiv wahrnehmen konnte.

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Toller Einstieg: Gurke, Hüttenkäse, Kresse, Schwarzbrot und Jakobsmuschelessenz

Weiter ging es mit Variationen vom Kohl, Schweinerippchen und Ragout. Die Kohlvariationen als Creme und Rostkost passten mit ihrer leichten Herbigkeit zu dem würzigen saftigen Rippchen. Ein wenig süßlich kam das Ragout daher, was aber im Mund mit dem Schweinerippchen wieder sehr gut zusammen passte.

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Deftig und lecker: Kohl, Rippchen und Ragout

Mein persönlicher Höhepunkt: Weiße Schokolade,Sanddorn und Haferflocken. Ein Dessert was alles an Geschmacksrichtungen für einen perfekten Nachtisch bediente. Die frische Säure der Sanddornbeeren, die Süße der Schokolade und die knusprigen Haferflocken, bildeten ein harmonisches Aromenspiel. Insbesondere die Sanddornbeere hat mich nachhaltig beeindruck, da sie mir noch nicht in essbarer Form untergekommen ist. Die Säure ist sehr ausgeprägt, aber gleichzeitigt auch sehr fruchtig und geschmacksintensiv. Ein tolles Produkt!

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Fabelhaftes Spiel aus Süße und Säure: Weiße Schokolade, Haferflocken und Sanddorn

Während des Lunchs standen uns die verantwortlichen Festival-Manager des Wondercool Festivals und der Copenhagen Cooking Winter Edition für Fragen zur Verfügung. Die Copenhagen Cooking Winter Edition wird in Zusammenarbeit mit dem Wondercool Festival ausgeführt. Diverse coole Pop-Up Restaurants und unterschiedliche Kulinarikkonzepte versuchen die Besuchern mit den besten Zutaten der Saison kulinarisch zu verführen.
Kulinarisches Theater der Extraklasse
Am Abend wusste keiner so genau was uns erwartet. Auf dem Plan stand "Gastronomic Theatre experience - The Snow Queen at Theatre Republique - Taste of Emotions". Kulinarisches Theater war mir bis dato unbekannt. Vorgestellt hatte ich mir ein klassisches bestuhltes Theaterstück mit einem 12-Gänge-Menü. Doch es kam ganz anders.

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Die Schneekönigin fü Erwachsene -  Foto: Per Morten Abrahamsen

Angekommen im Foyer des Theaters, startete unser kulinarisches Theater mit einem erfrischendem Aperitif: Eiskalte Kamille, Apfel und Sake. Toll, leicht und anregend. Anschließend startete unsere vierstündige kulinarische Theaterreise. "The Snow Queen" ist kein klassisches Theater. Es ist vielmehr eine hervorragende Inszenierung  für Erwachsene des Märchenstücks "Die Schneeköniging" an wechselnden Orten. Plus einem spitzen 12-Gänge-Menü. Das ganze Theaterstück zu beschreiben ist unmöglich.

48 kulinarische Stunden in Kopenhagen [Teil 1]

Ja, wir sind immer noch in einem Theater

Es war eine Erfahrung die ich bis dato noch nicht erlebt hatte. Ein Theaterstück, in dem ich völlig eintauche, aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen bin und mich ab und an mal kneifen musste, ob ich nicht gerade einen (Alp)-Traum habe, auf Grund der perfekten Darstellung, innovativen Ideen und stimmigen Bühnenbilder. Jeder der die Gelgenheit kriegt, sich das Theatestück noch bis Mitte März in Kopenhagen sollte es machen. Ja, der Preis von 200 Euro ist kein Zuckerschlecken. Aber dafür bekommt ein tolles Essen und vier Stunden Theater geboten, wie man es garantiert noch nie gesehen hat.

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Das Essen wird serviert - Foto: Per Morten Abrahamsen

Zum Essen: Meine Höhepunkte waren die "Knusprige Haut vom Kabeljau mit einer Creme von Anchovis" (serviert in einem alten Wohnwagen, wo die toten Fische von Decke hangen). Umami pur! "Getrockneter Hase". Eine tolle Konsistenz: Fleisch zum beißen, was aber gleichzeitigt auf der Zunge zergeht. "Kartoffel, Ochsenschwanz, Zitronengras und Rogen" - auf dem ersten Blick eine ungewöhnliche Kombination, die aber alles bedient was man Geschmäckern im Mund haben möchte.

48 kulinarische Stunden in Kopenhagen [Teil 1]

Links: Kartoffel, Ochsenschwanz, Rogen und Zitronengras, rechts: Wildschwein mit verkohltem Knoblauch

Im zweitem Teil werde ich Euch verraten, welches Restaurant gerade in Kopenhagen so richtig angesagt ist und dabei sogar noch bezahlbar ist, wo man das beste Bier trinken kann und warum die Torvehallern ein Paradies für jeden Foodie sind.
Links:
Carlsberg Brauerei Kopenhagen
Snow Queen
Zu der Blogger/Pressereise wurde ich freundlicherweise von VisitDenmark eingeladen. Vielen Dank dafür!

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