14. Januar 2014 | Verfasst von Michael
Chris war sich nicht sicher, ob mir der Film 47 Ronin überhaupt gefallen würde, zumal ich Keanu Reeves nicht sonderlich mag. Dass es sich dann auch noch um einen Martial Arts-Film handelt, der dazu ein wenig ins Fantasy-Genre abdriftet, waren eigentlich keine guten Vorzeichen. Doch ich habe es gewagt und mich dem Film ohne jegliche Vorurteile gestellt. Sogar gefreut hatte ich mich am Tag zuvor auf den Film und bin mit Spannung ins Kino gekommen. Ob sich das Warten gelohnt hat, oder ob Chris mal wieder Recht behalten hat, erfahrt ihr später. Jetzt gibt es erst mal die Handlung des Films.
Inhalt:
Kai (Keanu Reeves) ist ein entlaufenes Kind, das vom Oberhaupt der Samurai gefunden und “aufgenommen” wurde. In dieser Zeit wurde er immer wie ein Aussätziger behandelt und von Gleichaltrigen gehänselt. Doch er hat diese Zeit überstanden und kommt nun mit seinem Leben, so wie es ist, klar. Eines Tages aber wird das Oberhaut der Samurai auf Befehl von Lord Kira (Tadanobu Asano) ermordet und Tochter Mika (Kou Shibasaki) gefangen genommen. Mika soll die Frau an Kiras Seite werden. Seit Kindesbeinen empfindet Kai etwas für Mika und ist aufgrund der Entführung tief verletzt. Als zudem der Lord die Samurai verleumdet, stehen sie ohne neues Oberhaupt da und werden so zu Ronin. Um ihre Ehre widerzuerlangen müssen die 47 Ronin ihr altes Oberhaupt rächen. Im Kampf gegen Kira und die mysteriöse Mizuki (Rinko Kikuchi), welcher Zauberkräfte nachgesagt werden, sind die 47 Ronin jedoch auf die Hilfe vom zuvor verstoßenen Kai angewiesen. Auf dem Weg ihrer Rache warten Prüfungen und Gefahren auf sie, die nur gemeinsam zu bewältigen sind.
Fazit:
Ich nehme es vorweg: Chris lag mit seiner Befürchtung, dass der Film nichts für mich ist, falsch, zumindest zum Teil. Die Handlung und das asiatisch angehauchte Thema waren nicht das Problem, vielmehr haben mir die Schauspieler und Dialoge nicht wirklich gut gefallen. Ich hatte die Hoffnung nicht auf Keanu Reeves, sondern auf seinen Mitstreiter Hiroyuki Sanada gesetzt, der mir schon aus diversen Filmen bekannt war und der mir in Wolverine: Weg des Kriegers positiv aufgefallen war. Doch leider können aus meiner Sicht weder Reeves noch Sanada überzeugen. Die Dialoge sind zum Teil sogar echt grottig, was den Film leider ziemlich runterzieht.
Gut gelungen sind aus meiner Sicht aber die Spezialeffekte. Vor allem die “Hexe” Rinko Kikuchi kann mit schönen Szenen faszinieren. Außerdem ist die Geschichte um die 47 Ronin wirklich interessant und anscheinend auch schon des Öfteren verfilmt worden. Ich bin aber davon ausgegangen, dass man sich nur die Idee vom Mythos über die 47 Ronin holt, dann aber abschweift und sein “eigenes Ding” durchzieht. Überraschenderweise hält sich Carl Erik Rinsch mit seiner Verfilmung aber anscheinend ziemlich genau an die ursprüngliche Geschichte. Das ist dann aber auch fast schon, alles was der Film zu bieten hat. Viel zu trist und ausdruckslos kommt dieses Fantasy-Abenteuer auf die Leinwand, als dass man sich als Zuschauer im Kino wohl fühlen würde. Mir ging es beim Schauen zwar nicht gänzlich schlecht, aber ganz ehrlich: Von einem Film mit einem mutmaßlichen Budget von fast 200 Millionen US-Dollar kann man doch auf jeden Fall mehr erwarten als diesen Streifen.
Alles in allem war es so gewiss keine Zeitverschwendung, sich den Film anzuschauen, aber man darf auch keine Wunder erwarten. Wenn 47 Ronin denn irgendwann mal im deutschen Fernsehen kommen sollte, kann man ihn sich zum Zeitvertreib jedenfalls gerne mal anschauen und besser als die Millionärswahl oder ähnlich tolle Fernsehformate ist der Film dann allemal. Das Geld aber im Kino auszugeben, finde ich eigentlich zu schade. Bleibt nur noch abzuwarten was Chris vom Film hält, denn er mag ja so asiatische Streifen recht gern. Ich tippe aber mal, dass er sogar noch mehr den Kopf schüttelt als ich, denn für echte Fans asiatischer Filme und deren Kampfkunst, ist das wahrscheinlich eine Enttäuschung.