46. „Politische Lyrik = nicht borniert“*

Da ich leider nicht Ungarisch kann, kupfer ich beim lieben Perlentaucher ab:

In literarischen Zeitschriften Ungarns findet seit einigen Monaten eine Debatte über Vergangenheit, Gegenwart und mögliche Zukunft des politischen Gedichts statt. Die meisten ungarischen Autoren hatten sich zwar in den vergangenen Jahrzehnten von politischen Themen abgewendet. Dennoch sieht der Kritiker Sandor Bazsanyi einen Ausgangspunkt für die politische Dichtung: „Nach meiner für den persönlichen Gebrauch formulierten Auffassung von politischen Gedichten sprechen diese gegenüber der jeweiligen Gemeinschaft die im ‘hier und jetzt’ gegebene Situation an, und dabei sollten sie, wovon sie sprechen, mit möglichst direkten Mitteln, also so genau wie möglich, gar leidenschaftlich beim Namen nennen. [...] Und so sollte nach meiner Ansicht die ungarische politische Dichtung von heute sein: Bildhaft,aber nicht kosmologisch; direkt, aber nicht propagandistisch; gewichtig, aber nicht ideologisch; und vor allem: leidenschaftlich, aber nicht borniert.“

Elet es Irodalom (Ungarn), 06.01.2012

Lyrikrelevant dort auch The Economist (Großbritannien), Guernica (USA) und Poetry Foundation (USA).

*) Irgendwie muß sie sich ja von der Politik absetzen.



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